Während ich hier diesen Beitrag beginne schwenken meine Blicke immer wieder zum Fenster mit dem amerikanischen Bloomberg TV. Dort läuft die letzte Handelsstunde dieses Monats an der Wall Street. Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ liegen zum Teil deutlich im Plus. Aber was heißt das schon 45 Minuten vor dem Ende? Ich kann gar nicht mehr zählen, wie häufig die US-Börsen nach einem freundlichen oder sogar festen Börsentag in der letzten Stunde, teilweise in den letzten 15 Minuten noch heftig Federn gelassen haben.
Schwamm drüber. Der Monat Oktober ist zu Ende. Ein Monat, in dem die Berichterstattung bei Bloomberg TV spannender war als jede Fußballreportage. Ein Monat, der weltweit den Menschen teure Le(e)hrstunden in Kapitalmarkttheorie und Behavioral Finance erteilt hat.
Was wird bleiben von diesem Monat. Wird er das Denken und Nachdenken über Kapitalmärkte grundsätzlich verändern? War der Monat nur die grandiose Ouvertüre zu einer großen Weltwirtschaftskrise oder haben wir schon den Boden des Pessimismus erreicht? Wir wissen es heute nicht.
Ich bin einerseits entsetzt, wie sehr sich die Abwärtsdynamik täglich verstärkt, wie sozusagen schlechte Nachrichten wiederum schlechte Nachrichten erzeugt haben. Persönlich habe ich aber mit diesem Blog das Gefühl gehabt, irgendwie dabei gewesen zu sein, auch wenn das Geschehen weltweit verteilt ist. Ich fühle mich privile 2008giert, dass ich mir die Zeit nehme konnte, diesen Monat so intensiv hier für mich dokumentieren zu können.
Der Oktober ist zu Ende, die Finanzkrise noch nicht. Sie und ihre Folgen werden uns noch über Monate beschäftigen. Dennoch hoffe ich, dass die Tage nun wieder etwas ruhiger werden, auch wenn damit die Besucherzahlen meines Blogs möglicherweise wieder zurückgehen werden.
So, Halloween hat der Börse nichts Saures mehr beschert. Damit kann der Monat geschlossen werden.
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