Sachverständigenrat schließt Weltwirtschaftskrise aus

by Dirk Elsner on 12. November 2008

Das sind doch endlich mal gute Nachrichten. Während die Schlagzeilen nach der Veröffentlichung des Jahresgutachtens des Sachverständigenrates die Rezessionsangst ausweiden und die Medien überquellen mit anderen negativen Schlagzeilen, will ich einen positiven Punkt aus dem Gutachten hervorheben. So ist eine wesentliche Botschaft, dass die Finanzkrise zwar erhebliche realwirtschaftliche Folgen hat, aber keine extremen Entwicklungen zu erwarten seien. Zu einer Weltwirtschaftskrise wie in den dreißiger Jahren wird es nicht kommen.

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Für Deutschland erwarten die Gutachter für das Jahr 2009 eine Stagnation der wirtschaftlichen Leistung. Hinter den Durchschnittswerten verbirgt sich eine im Quartalsvergleich rückläufige Entwicklung, die bereits im zweiten Quartal 2008 einsetzte und bis zum ersten Quartal 2009 anhalten wird. Aufgrund der sehr deutlich sinkenden Ölpreise und der sich hierdurch der Europäischen Zentralbank eröffnenden Zinssenkungsspielräume ist im Lauf des Jahres 2009 zwar mit einer verhaltenen Verbesserung zu rechnen. Die Auftriebskräfte bleiben allerdings deutlich hinter den mittelfristigen Wachstumsmöglichkeiten zurück.

Im Gutachten heißt es außerdem:

Bei so gravierenden Schocks im Finanzsystem ist es unvermeidlich, dass auch die Realwirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wird, zumal die Weltkonjunktur nach einer sehr langen und kräftigen Expansionsphase ohnehin in eine zyklische Abschwächung geraten war. In Anbetracht der in diesem Jahr ungewöhnlich großen Schwankungen von Wechselkursen, Aktienindizes und Rohstoffpreisen ist es derzeit sehr schwierig, die weitere konjunkturelle Entwicklung zu prognostizieren. Extreme Szenarien sind jedoch auszuschließen. Zu einer Weltwirtschaftskrise wie in den dreißiger Jahren wird es nicht kommen. Anders als damals konnten die Zentralbanken weltweit sehr schnell und massiv mit einer koordinierten Zinssenkung reagieren, da sie nicht mehr den einengenden Verhältnissen einer durch Gold gedeckten Währung unterliegen. Auch die Regierungen haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Sie wissen, dass es falsch und gefährlich wäre, in einem starken wirtschaftlichen Abschwung eine restriktive Finanzpolitik zu betreiben.

Sehr unwahrscheinlich ist zudem ein starker Anstieg der Inflation, der in der Öffentlichkeit bisweilen mit den Stützungsmaßnahmen der Notenbanken in Verbindung gebracht wird. Zwar trifft es zu, dass Zentralbanken den Banken sehr viel zusätzliche Liquidität bereitgestellt haben. Damit ersetzten sie aber lediglich Kreisläufe, die unter normalen Verhältnissen zwischen Finanzinstituten fließen. Tatsächlich hat die Geldmenge, die von Haushalten und Unternehmen bei Banken gehalten und der langfristig ein Zusammenhang zur Inflation zugeschrieben wird, in den letzten Monaten sogar weniger stark zugenommen als in der Phase vor der aktuellen Finanzkrise.

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Mike Weber Januar 12, 2009 um 01:03 Uhr

Ich bin da irgendwie nicht so optimistisch. Vor der Weltwirtschaftskrise 1929 hat auch jeder gesagt, achdas wird nicht so schlimm. Schaut mal hier:
„www.weltwirtschaftskrise.net/krise1.htm“

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