Fast möchte man sich verneigen vor Lloyd Blankfein, dem Boss von Goldman Sachs. Er und sechs weitere Top-Manager wollen auf ihre Erfolgsprämien verzichten. Verzicht? Das klingt nach Freiwilligkeit und Großzügigkeit. Blankfein hatte 2007 trotz des Ausbruchs der Finanzkrise noch 68 Millionen Dollar an Boni erhalten. Auf so viel Geld kann nicht jeder so einfach verzichten.
Gern würde ich mal in die Bonusvereinbarungen hineinsehen, die ja offensichtlich auch für komplett vergeigte Geschäftsjahre noch Zahlungen garantieren.
Möglich auch, dass der neue Anteilseigner Warren Buffett hier ein wenig nachgeholfen hat. Buffett, der mit mit seiner Gesellschaft Berkshire Hathaway für 5 Milliarden Dollar Vorzugsaktien zum Preis von rund 135 Dollar Ende September eingestiegen war, könnte angesichts der Kursentwicklung etwas verärgert sein. Die ehemalige Investmentbank notierte am Freitag bei 66,60 $. Wer also 2,5 Mrd. Dollar in 6 Wochen versenkt, kann schon mal etwas knurrig werden, erst recht, wenn er Buffett heißt.
Lloyd Blankfein hat sich wohl überlegt, lieber freiwillig heute auf den Bonus verzichten, als sich morgen einen neuen Job suchen. Denn dieser Job könnte ja im nächsten Jahr schon wieder für einen neuen Bonusstrom sorgen.
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