Kreditkartenrisiken: Mehr Luftblase als Monsterwelle

by Dirk Elsner on 20. November 2008

So, was ist denn nun mit dem nächsten Monster der Finanzmärkte? Am Montag erst überschrieb das Handelsblatt einen Bericht mit „Keine Kreditkarten-Blase in den USA zu erkennen“. Nur 48 Stunden später rollt in der gleichen Zeitung die nächste Monsterwelle heran. Ist ja aktuell nicht so, dass wir zu wenig schlechte Nachrichten haben. Aber muss jedes Mal die Dramatik noch etwas gesteigert werden. Wie wäre es beim Platzen der Autokreditblase mit „Kapitalmärkte vor Supernova“ oder bei Ausfalls der Floristenkredite mit „Finanzmärkte versinken im Schwarzen Loch“.

Aber Spass beiseite. Ja, es werden Kreditkartenforderungen ausfallen. Aber die Gesamtsumme offener Kreditkartenforderungen beträgt etwa 1 Billionen US$. Die Summe der ausstehenden Hypothekenkredite beträgt 10 Billionen US$. Allein anhand dieser Summen wird deutlich, dass die absolute Ausfallsumme niedriger sein muss als bei den Hypothekenkrediten. Bei American Express betrug die Ausfallquote bisher 4,4% und wird jetzt bei fast 7% erwartet. Das sind 2,6% mehr. Hochgerechnet auf 1 Billionen US$ machen das mal gerade 26 Mrd. mehr an Abschreibungen. Das nenne ich eine Luftblase und keine Monsterwelle.

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