Sterben US-Autokonzerne wegen Firmenjets?

by Dirk Elsner on 20. November 2008

Dumm gelaufen, könnte man meine, wenn man über den Auftritt der Autobosse gestern in Washington liest. Die gestrige Anhörung vor dem Financial Services Committee verlief für die Bosse der drei US-Automobilkonzerne Ford, GM und Chrysler nämlich nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatten. Eine schnelle  Hilfe ist hier offensichtlich nicht zu erwarten.

Unter Beschuss standen die CEOs nicht nur wegen ihrer verfehlten Modellpolitik der letzten Jahre. Fast emotional wurde die Anhörung als die Abgeordneten persönlich wurden, weil die Chefs alle mit jeweils eigenen Firmenjets angereist waren. Auf die Frage: „Sind sie bereit, Ihren Jet zu verkaufen und mit anderen Verkehrsmitteln zurückzukehren?“ schauten die drei Manager wie erwischte Schüler und schwiegen betreten. Die Abgeordneten waren sichtlich verärgert, weil sie dieses Verhalten nicht als Zeichen von Sparsamkeit interpretieren.

Ob daran an diesem Verhalten die Staatsunterstützung scheitert ist freilich offen. Aber es hat sicher nicht dazu beigetragen, die ohnehin bestehenden Vorbehalte zu entkräftigen.

Derweil werden andere Modell diskutiert. Nach Berichten in Weblogs und anderen Medien sollen die USA  Saudi-Arabien um 120 Mrd Dollar, die Vereinigten Arabischen Emirate um 70 Mrd Dollar, Katar um 60 Mrd Dollar und Kuwait um 40 Mrd Dollar gebeten haben. Mit dem Geld sollen die angeschlagenen US-Autokonzerne unterstützt werden und zudem eine Reihe von Banken und anderen Unternehmen. Ob diese Form der Hilfe realistisch ist, darf bezweifelt werden. Die arabischen Staaten leiden ebenfalls unter den Folgen der Finanzkrise.

Mehr zu der Anhörung auf der Website des Financial Services Committee. Unter dem Titel „Stabilizing the Financial Condition of the American Automobile Industry“ findet man auch eine Aufzeichnung der Anhörung.

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