Aktuelle Hitliste der Bankenrisiken: Uneinheitliche Entwicklung zeigt keine Wirkung der Rettungspakete

by Dirk Elsner on 11. Dezember 2008

Die Konjunkturmeldungen werden täglich dramatischer und bei den Banken passiert nichts. Es kommt keine Bewegung in die Bankenrisiken trotz gewaltiger Anstrengungen der Regierungen. Als uneinheitlich bezeichne ich die Entwicklung der letzten sieben Tage bei den Bankrisiken (siehe Tabelle unten), gemessen an den Prämien für die Absicherung der Kredite, die die Banken selbst aufnehmen wollen. Es gibt mit der Commerzbank, Merrill Lynch und J-P Morgan Chase drei deutliche Gewinner und mit der WestLB und der SEB zwei deutliche Verlierer. Die weiteren Banken pendeln um die Werte der Vorwoche.

Für Deutschland muss man sehr deutlich die Wirkung des Bankenrettungspakets anmahnen. Bereits in dem Bericht der vergangenen Woche hatte ich darauf hingewiesen, dass die Bankenrisiken im 4-Wochenvergleich erheblich gestiegen sind. Jeder Tag, den das Paket nicht wirkt und die Bankenrisiken nicht sinken, ist ein verlorener Tag für die Konjunktur. Denn in der Praxis bedeutet dies nicht gewährte Kredite und damit eine weitere Verschärfung der Lage.

Diese Risikoprämien der nachstehenden Tabelle werden als Credit Spreads bezeichnet und täglich veröffentlicht.  Diese Credit Spreads auf Basis sogenannter Credit Default Swaps sind das eigentliche Fieberthermometer für die Finanzkrise. Ein niedriger Spread signalisiert ein geringeres Ausfallrisiko als ein hoher Spread. Deshalb steht das Institut mit der niedrigsten Prämie oben, weil es derzeit am Markt als am sichersten gilt.

Veränderungen Credit Spreads: 3.12 – 10.12.
Platz Unternehmen 3.12. 10.12. Veränd.
1 DZ Bank 65,10 65,10 0,00%
2 ABN-AMRO 66,01 65,50 -0,77%
3 BNP Paribas 68,13 71,01 4,23%
4 Landesbank Berlin 77,00 77,00 0,00%
5 Calyon 76,00 78,83 3,72%
6 Commerzbank 94,26 84,05 -10,83%
7 Dresdner Bank 88,39 84,15 -4,80%
8 Société Générale 115,81 107,58 -7,11%
9 HSBC Trinkaus 107,01 107,93 0,86%
10 Bayerische Landesbank 109,10 108,87 -0,21%
11 Norddeutsche Landesbank 113,50 113,50 0,00%
12 Hypovereinsbank 115,00 118,28 2,85%
13 Landesbank BW 123,50 124,00 0,40%
14 Deutsche Bank 121,80 125,96 3,42%
15 ING-Bank 122,39 127,60 4,26%
16 WestLB 112,96 136,65 20,97%
17 Royal Bank of Scotland 141,56 136,99 -3,23%
18 J.P. Morgan Chase Bank 160,67 143,35 -10,78%
19 Rabobank 145,03 146,16 0,78%
20 BARCLAYS Bank 168,24 169,75 0,90%
21 SEB 150,00 170,00 13,33%
22 Erste Bank 187,48 174,95 -6,68%
23 Credit Suisse 169,94 176,90 4,10%
24 UBS Investment Bank 179,61 181,71 1,17%
25 Merrill Lynch 265,03 194,71 -26,53%
26 Citigroup 253,47 242,04 -4,51%
27 Natixis 252,81 267,36 5,76%
28 Goldman Sachs 314,67 319,55 1,55%
29 Morgan Stanley 424,71 424,47 -0,06%
30 HSH Nordbank 432,50 432,50 0,00%
31 Nomura 448,38 467,60 4,29%

Quelle: Deutscher Derivate Verband, eigene Berechnungen

Die Tabelle enthält nur die Institute, für die Prämien aktuell gemeldet wurden.
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