Madoffs Opferliste wird länger

by Dirk Elsner on 29. Dezember 2008

APTOPIX Madoff Scandall

Madoff auf dem Weg in sein New Yorker Apartment

Die Liste der geschädigten Kunden besser Klienten der Investment Gesellschaft von Bernard L. Madoff wird immer länger. Die New York Times aktualisiert diese Liste laufend unter diesem Link.

Tragisch ist, dass sich darunter auch einige gemeinnützige Organisation finden, wie die Elie Wiesel Foundation, die mit 15,2 Millionen US$ nahezu ihr gesamtes Stiftungsvermögen bei Madoff investiert haben soll. Aber auch weniger prominente Stiftungen sind darunter, wie mehrere weitere jüdischer Stiftungen sind in der Aufstellung zu finden, die für die meisten Geschädigten auch die Beträge angibt. Besonders heftig hat es die Yeshiva University erwischt, eine jüdische Hochschule in New York. Diese Uni hatte zwischen 100 und 125 Millionen Dollar bei Madoff angelegt.

Unter den Opfern Madoffs finden sich auffallend viele wohltätige jüdische Organisationen in den USA, stellt die Süddeutsche fest. Die Zeitung vermutet, dass dies offenbar mit dem Vorgehen des Milliarden-Jongleurs zusammen hänge. „Madoff hatte sich vor allem in der jüdischen Gemeinde New Yorks einen Namen als Investment-Berater und selbst als großzügiger Spender gemacht – und vielen seiner einflussreichen Freunde geraten, ihr Geld in seiner Firma zu investieren. Viele Stifter von wohltätigen Organisationen verbanden daraufhin offenbar ihre Spende gutgläubig mit dem Hinweis, das Geld gewinnbringend bei Madoff anzulegen,“ schreibt die Zeitung.

Nach der Aufstellung finden sich unter den Geschädigten auch die Madoff Family Foundation mit einem Betrag von 19 Mio. Dollar, was den mutmaßlichen Betrug eher undurchsichtiger macht.

Letzter Woche wurde bereits berichtet, dass der Betrugsfall auch ein Todesopfer gefordert hat. Darüber berichtet der Tagesspiegel: „Ein französischer Finanzmanager hat sich nach einem Milliardenverlust im Zusammenhang mit dem Madoff-Betrugsskandal das Leben genommen. Der 65 Jahre alte Thierry Magon de La Villehuchet wurde tot in seinem New Yorker Büro entdeckt. Er habe seit einer Woche nach einer Möglichkeit gesucht, seinen Anlegern das Geld wiederzubeschaffen, zitierte die französische Tageszeitung „La Tribune“ einen Vertrauten des Managers. Der 65-jährige La Villehuchet arbeitete als Partner für die 2003 von Patrick Littaye gegründete Fondsgesellschaft Access International Advisors. Das Unternehmen mit vielen Kunden in Europa hatte Berichten zufolge 1,4 Milliarden Dollar beim Wall- Street-Broker Bernard Madoff investiert.“

Unterdessen hat die US-Börsenaufsicht SEC Madoff aufgefordert, eine Aufstellung seiner Finanzengagements vorzulegen. Bislang ist immer noch nicht wirklich klar, wie der mutmaßliche Betrug funktioniert haben soll und wie hoch tatsächlich die Vermögensschädigungen sind.

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