Der Weg für den Mittelstand zum Schutzschirm

by Dirk Elsner on 9. Januar 2009

Umbrella HBW

Regenschirme schützen gegen Wasser von oben

Gestern wurden erste Pläne für den so genannten Rettungsschirm für Unternehmen bekannt (siehe diesen Beitrag). In dem Konzept sind bereits erste Einzelheiten zum konkreten Weg für Unternehmen skizziert, um besser an Kredite zu kommen.

Der Weg zu der Hilfe klingt kompliziert. Hier muss sich noch zeigen, ob dieser auch für den Mittelstand geeignet ist. Der Blick Log ist da zunächst skeptisch, begrüßt das Konzept aber insgesamt als bisher beste Maßnahme zur Konjunkturbelebung.

„Die Maßnahmen richten sich an alle Unternehmen mit Finanzierungsbedarf“, heißt es. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Angebote sei ein tragfähiges Geschäftskonzept, also letztlich ein Businessplan, der den Finanzierungsbedarf und die Rückführungsmöglichkeiten beschreibt.

Die Unterstützung wird beantragt über die Hausbank der Kunden. Dies ist bereits jetzt geübte Praxis für öffentliche Bürgschaften, die mit diesem Konzept nicht neu erfunden werden. Die Hausbank leitet anschließend die Anträge an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) weiter. Die KfW prüft die Anträge und leitet sie an einen zentralen Ausschuss weiter, der letztlich die Hilfe bewilligt.

Diesem Ausschuss sollen Vertreter des Wirtschaftsministeriums, des Finanzministeriums und der KfW sowie beratend auch Vertreter der Finanzwirtschaft angehören. „Die Entscheidungen werden durch eine bei der KfW einzurichtende Verwaltungseinheit – gegebenenfalls mit externer Unterstützung – vorbereitet“, heißt es in dem Konzept des Wirtschaftsministeriums.

Der Kritikpunkt in dem Verfahren ist der zentrale Ausschuss, der die Entscheidungen trifft. Dies klingt langwierig und bürokratisch. Hier müsste noch ein Weg gefunden werden, schnellere und vor allem dezentrale Entscheidungen zu treffen. Aber das Konzept ist ja ohnehin noch nicht verabschiedet, sondern noch in der Diskussion.

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Joss Januar 9, 2009 um 09:44 Uhr

Hier die Prognose zu den Finanzmaerkten des deutschen Bankenverbandes
aus dem Jahr 2007.
Eine von vielen Moeglichkeiten, sich die seither entstanden Fehlentwicklungen genauer anzusehen, wozu natuerlich auch Fehlprognosen gehoeren.
In den USA begann die Fed m. W. Sept. 2007 (kann mich jetzt im Monat
irren) mit den Zinssenkungen, die allerdings nur von den Banken selber
verwendet wurden. Parallel dazu gab es „Zirkus“, der u. a. fortlaufend
jene Prognosen und Statements von Banken beinhaltete, wonach ihre
Bilanzen natuerlich in Ordnung sind. Die Krise war im zwei – Wochen
Takt vorueber. Diesen Presseaussendungen folgte x-mal wiederholt das
Auffliegen von Fakten.
„Uebersehen“ wurden dabei u. a. die Gewerbekredite und deren Kosten.
Das war alles viel zu gewoehnlich. Der einzige Fokus bezog sich auf
den Verdienst der Banken wegen diesen Zinssenkungen der Fed.
Zudem gab es die Spekulation mit dem Oel, das zeitweise auf $ 150,-,
das Volumen, vorsichtig mal von Soros geschaetzt belief sich dafuer
auf etwa $ 260 Milliarden (nur fuer diese Spekulationen).
Wie es fuer die Betriebe aussah punkto Kreditkosten, und hier traf es
dann bis jetzt sehr nachhaltig auch den sehr gesunden Kern, fiel unter
den Tisch. … Fallstudien u. a. unterblieben. Nur hin und wieder schaffte
es irgendein Blogger / alternative Internet – Seite, konkrete Reaktionen
der Leser, Leute aus Betrieben, zu „provozieren“, in denen diese via
Kommentare, anonym, mal ihre Kreditsituation schilderte. Jeder hatte
was zu erzaehlen.
Und in diesem Sinne kann man (vielleicht auch mit einem gewissen
boshaften Laecheln) mal die aelteren Prognosen der Banken, etc.
ansehen, und gleich auch noch mit den dicksten Schlagzeilen seit damals
anreichern. (Kuenstler koennten dazu eine kleine Wand – Ausstellung
veranstalten.) Und genauer hinsehen, was dann zu wirklichen Problemen
wurde. Was erst nur ein kleines Problem war fuer einen mittleren
Betrieb, als „Fallbeispiel“, hatte sich zu ordentlichen Problemen aus-
gewachsen. Statt sich lange auf Weltideen einzulassen, kann man sich
je auch solche Kleinigkeiten ansehen. (Die Richtung des Blicklogs finde ich absolut ok.)
http://www.bankenverband.de/channel/121310/art/2313/index.html

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