Die Finanzmarktstabilisierungsanstalt (FMSA), die den Sonderfonds zur Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) verwaltet, kann sich offenbar nicht wirklich auf die Bankenrettung konzentrieren. Wieder verliert sie eine Führungskraft.
Der Sprecher des Leitungsausschusses, Günther Merl, hat seinen Rücktritt erklärt. Laut Bundesfinanzministerium gibt Merl seinen Posten aus persönlichen Gründen auf. Doch als Grund werden politische Querelen vermutet, schreibt das Handelsblatt.
Merl war bis zu seiner Berufung an die Spitze des Soffin der Chef der Landesbank Hessen-Thüringen, Helaba. Er steuerte das Institut vergleichsweise gut durch die Krise. Jedenfalls schaffte er es, dass Institut aus den Schlagzeilen zu halten und erhält gute Noten von den Medien.
Der Rücktritt wird jetzt wieder für Spekulationen sorgen.
Bereits im Dezember hat ein erster Vertreter der Sparkassenorganisation seinen Job beim (SoFFin) aufgegeben, Karlheinz Bentele. Er zog angeblich die Konsequenzen aus laufenden Querelen mit der Politik. Der frühere Präsident des rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes soll sich allerdings auch mit Merl überworfen haben, weil die beiden unterschiedliche Auffassungen über die Zukunft der notleidenden Landesbanken hatten. Merl plädierte für ein Zusammenlegen von Sparkassen und Landesbanken zu schlagkräftigen Einheiten. Dies widersprach der Philosophie der Sparkassenverbände.
Wie das „manager-magazin“ berichtet, sind nicht persönliche Gründe der Auslöser des Rücktritts, sondern unterschiedliche Auffassungen über die Führung des Bankenrettungsfonds. Demnach wurden wichtige Entscheidungen in den vergangenen Monaten von Berliner Spitzenbeamten getroffen, die im Lenkungsausschuss der neuen Behörde sitzen.
Meldungen
FAZ: Der Chef des Bankenrettungsfonds tritt zurück
Spon: Opposition fordert raschen Umbau des Bankenrettungsfonds
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