Hoster-Wechsel mit WordPress

by delsn on 28. März 2009

Vor ein paar Tagen habe ich in diesem Blog des Wechsel meines Hoster angekündigt. In den nächsten Tagen wird es soweit sein, denn nun warte ich nur noch auf die Ausführung des Domainumzugs. Dieser Beitrag soll WordPresslern ein wenig die Angst davor nehmen, einen solchen Umzug zu starten. Ich will auch ein paar lessons-learned für die nennen, die gerade einen Blog planen.

Warum ist der Umzug des Blick Logs eigentlich notwendig? Als ich den Blog startete habe ich mich für eines der Standardpakete bei einem Massenhoster entschieden. Dabei orientierte ich mich an den Kriterien Speichplatz, Traffic sowie ein paar Features, die ich heute als Eye-Candy bezeichnen würde. Keines dieser Features war tatsächlich relevant bzw. habe ich genutzt. Viel relevanter für den Betrieb eines Blogs auf WordPress–Basis ist nämlich die bereitgestellte Datenbank und die Möglichkeit weitere MySQL-Datenbanken einzurichten. Bei meinem Provider war das Volumen mit 100 MB relativ knapp bemessen. Und es gab in dem Paket nicht die Möglichkeit, eine zusätzliche Datenbank einzurichten oder gar den Platz zu erweitern. Ein großes Manko.

Mein Problem bereits vor einigen Monaten: Die Datenbank füllte sich rasant. Unbekannt war mir nämlich bis dato, dass bestimmte Konfigurationen in WordPress (namentlich Anzahl der Revisionen von Artikeln, Tipp: WP-Optimize einsetzen und Zahl der Revisionen einschränken) und einige Plugins (namentlich StatPress) besonders gierig nach Speicherplatz sind.

Daneben war mir unbekannt, dass bestimmte Bestandteile von WordPress Skriptabfragen auslösen und die Anzahl der Skriptabfragen bei meinem Hoster begrenzt sind. Mittlerweile verstehe ich das. Die Anzahl der Skriptabfragen hängt sowohl von der WordPress-Konfiguration ab, als auch von der Anzahl der Besuche. Jedenfalls sah sich mein Hoster “gezwungen”, meine Internet-Präsenz auf einen gesonderten Server umzuziehen, weil mein Blog einen großen Teil der CPU-Last auf dem ursprünglichen Webserver verursachte.

Mir wurden Vorschläge zur Optimierung gemacht und ein Leistungspaket angeboten, das ungefähr das 10-fache meines bisherigen Pakets gekostet hätte. Ohne Optimierung bzw. Upgrade hätte ich damit rechnen müssen, dass meine Präsens gesperrt werden könnte, wenn die Last weiter so hoch geblieben wäre. Zu hohe Last, zu viele Besucher? Ich hatte eigentlich gedacht, dies sei der Zweck einer Website, Besucher anzuziehen. Der Provider hat dies sogar unterstützt, in dem er meinen Blog in verschiedenen Verzeichnissen und Suchmaschinen eintrug. Angeblich soll die Zahl der Seitenaufrufe bis zu 30.000 täglich betragen haben. Ich habe keine Ahnung, was dort gezählt wurde. Meine Statistiktools weisen gerade mal 1/10 dieser Zahl auf an vereinzelten Spitzentagen.

Jedenfalls konnte ich den Blog so bei meinem bisherigen Dienstleister nicht sinnvoll weiter betreiben. Auf Dauer hätte ich Einschnitte in den Funktionalitäten in Kauf nehmen müssen und den Blog nicht erweitern können. Auch ein weiterer Anstieg der Besucherzahlen wäre problematisch gewesen. Schon in den letzten Wochen war die Seite mehrfach nicht erreichbar.

Ich habe mich dann für den professionellen Provider dts-Systeme hier in der Region entschieden. Ich kenne dort einige Leute und habe den Eindruck großer Zuverlässigkeit. Das Unternehmen macht keine große Werbung und richtet sich eher an mittelständische und größere Unternehmen, entsprechend kompetent ist dort die Betreuung. Bislang fühle ich mich dort gut aufgehoben. Meine Befürchtungen, es könne anschließend etwas nicht laufen, haben die Mitarbeiter gut zerstreut. Auch der Datenbankumzug, der mir den größten Respekt einflößt, scheint kein Problem zu sein. Dies zeigte jedenfalls die Einrichtung einer Testumgebung.

Einen abschließende Erfahrungsbericht gebe ich nach dem Umzug. Abschließend bleibt die Empfehlung. Achtet nicht allein auf den Preis des Webhosters, sondern schaut auf die wirklich relevanten Features. Und dazu gehört für mich das Handling der Datenbank und die Zahl der Skriptprozesse und nicht ein CGI-Zähler, eine (veraltete) Forenplattform oder Börsenberichte, die fast einen Tag alt sind. Weiter wichtig ist die Kompetenz bei Rückfragen zu Problemen. Bei den Massenhostern hat man stets das Gefühl, hinten an zu stehen. Das macht den Blogbetreiber spätestens dann nervös, wenn sein Blog nicht mehr erreichbar ist.

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