Der Deutscher Bundestag lernt Kreditderivate kennen

by dels on 29. März 2009

Der Blick Log hat sich lange nicht mehr mit den Grundlagen der Kreditderivate befasst. Dafür hat dies aber der Deutsche Bundestag am vergangenen Mittwoch in einer Fragestunde getan. Zu neuen Erkenntnissen gelangt möglicherweise der eine oder andere Leser dieser “Finanzpolitischen Bewertung von Credit Default Swaps”. Hier ein paar Inhalte. 

“Kreditderivate wie Credit Default Swaps (CDS) dienen der Ausdifferenzierung
und Vertiefung des Finanzsektors. Im Kern ermöglichen derartige Lösungen
eine Trennung der mit einem Kredit verbundenen Risiken von der zugrunde
liegenden Kreditbeziehung. Ausfallrisiken werden dadurch zu einem handelbaren
Gut, was aus volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten tendenziell zu einer
breiten Risikoverteilung und gleichzeitiger Kreditvolumenausweitung führen
kann. Aus Sicht des Sicherungsnehmers haben CDS-Lösungen einen versicherungstechnischen
Charakter.

Die Deutsche Bundesbank hat bereits 2004 auf den ambivalenten Charakter von
CDS-Lösungen hingewiesen. Derartige Instrumente können die Absorptionsfähigkeit
des internationalen Finanzsystems stärken, aber auch neue Marktrisiken
begründen. Als vorausschauende Bankenaufsicht hat die Deutsche Bundesbank
eine laufende Beobachtung des Marktes für den Kreditrisikotransfer
empfohlen.”

Neu ist für mich die Erkenntnis, dass CDS-Spreads sowie Daten zum CDS-Volumen deutscher
Banken regelmäßig im Monatsbericht erscheinen. Vielleicht kann mir jemand einen einen Tipp unter welcher Rubrik im aktuellen Bericht diese Daten versteckt sind.

Ansonsten viel Spaß bei der Lektüre der Bundestagsdrucksache 16/12086

Nixda März 31, 2009 um 01:22 Uhr

CDS werden in Deutschland auch an Privatanleger verkauft, insbesondere von der LBBW („Synthia“) oder der DZ Bank („Colibrianleihen“).

Weiß der Bundestag das auch?

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