Nur ganz kurz, weil ich darüber in Deutschland bisher nichts gelesen habe. Professor Mankiw hatte bereits in der vergangenen Woche in der New York Times negative Leitzinsen vorgeschlagen:
“So why shouldn’t the Fed just keep cutting interest rates? Why not lower the target interest rate to, say, negative 3 percent? At that interest rate, you could borrow and spend $100 and repay $97 next year. This opportunity would surely generate more borrowing and aggregate demand.”
Noch mehr hat der Harvard Ökonom in seinem Blog dazu geschrieben. Eine Blogreaktion hier.
Ungewöhnlich Zeiten fördern auf jeden Fall ungewöhnliche Vorschläge. Warum also nicht einmal die Gedanken vertiefen.
1. Auch 970.000 $ von 1 Mio. $ muß man erst mal erwirtschaften! Negative Zinsen heißt ja nicht, daß die Realrendite diesen (negativen) Zinssatz hergibt.
2. Wer will denn schon nachkontrollieren, ob diese Kredite nicht nur zur Kreditaufnahme genutzt werden, oder z.B. in deutsche Staatswertpapiere fließen, um die Zinsdifferenz als Einkommen zu erzielen? Und schon ist der erwartete „aggregate demand“ beim Teufel.
3. Einen besseren Anreiz, bestehende Finanzierungslinien umzuschulden, kann es kaum geben. Nettonachfrageeffekt gleich Null!
4. Würde man versuchen, über dieses Instrument die funktionelle Einkommensverteilung zugunsten der Lohnquote zu ändern, hätte das Argument Sinn. Aber darüber denkt ja heutzutage niemand mehr nach! (Nun gut, die (linke) Linke. Aber auf die hört ja keiner.)
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