US-Investoren haben Freude an toxischen Papieren

by Dirk Elsner on 1. Mai 2009

Während hier die Debatte um Bad Banks und dem Umgang mit den toxischen Papieren typisch schwerfällig und zäh verläuft, hat in den USA ein echter Ansturm auf die Papiere eingesetzt. Die Financial Times berichtete: “Über 100 Firmen wollen Problempapiere von Banken kaufen und verwalten. Die Regierung muss nun die Flut an Bewerbungen sichten.” Das hatte das US-Finanzministerium mitgeteilt. Das US-Programm scheint damit bisher so planmäßig zu verlaufen, wie es sich die US-Regierung bisher erhofft hat

image

Zum weiteren Verlauf heißt es in der FTD:

“Bis Mitte Mai werden die ersten erfolgreichen Kandidaten benachrichtigt, die dann damit beginnen können, jeweils die erforderlichen 500 Mio. $ an privatem Kapital einzusammeln. Später kommt die selbe Menge an öffentlichem Geld hinzu. Das Finanzministerium wird zunächst nur einige Kandidaten aussuchen, will das Programm aber später auch für kleinere Fonds und Investoren öffnen. "Wir sind erfreut, einige kreative Vorschläge für Partnerschaften unter den Bewerbern zu sehen", hieß es in einer Mitteilung.” (Weitere aktuelle Details zum Programm hier).

Persönlich halte ich die Zahl von 100 Interessenten übrigens noch für niedrig und hätte mit einer höheren Zahl von Bietern gerechnet. Allerdings dürften viele Interessenten die erste Bieterrunde beobachten, um dann in der nächsten Runde zuzuschlagen. Außerdem verlangt die Beteiligung an dem Programm eine Menge Kapital und vor allem das richtige Know how, um die Investments beurteilen zu können.

Unklar ist, warum in Deutschland weiter eine so umständliche Debatte um die Problemkredite geführt wird. Immerhin schwenkt sogar Spiegel Online auf die Linie des Blick Log ein und meint, dass das Rezept der US-Regierung in Deutschland als Vorbild dienen könnte. Nicht vergessen werden sollte, dass es auch in Deutschland Nachfrage nach toxischen Papieren gibt. Aufgrund der weiterhin niedrigen Bewertungspreise verkaufen Banken oder Fonds aber nur dann, wenn sie müssen. Die Schnäppchenzeit dürfte sich aber so langsam ihrem Ende nähern.

Comments on this entry are closed.

Previous post:

Next post: