Der US-Mittelstand wird weiter von den Banken ausgehungert

by Gastbeitrag on 3. Februar 2010

Ein Gipfel beim US-Präsidenten (“fat-cat summit”), offene Fernsehschelte von Obama, Druck von den Verbänden und tonnenweise negative Schlagzeilen. Es hat alles nichts geholfen. Die führenden US-Banken haben im November – jüngste verfügbare Zahlen – netto erneut eine Milliarde Dollar weniger an den Mittelstand

ausgeliehen. Von den zehn größten Kreditgebern des US-Mittelstands haben nur drei im Verlauf der sieben Monate bis November mehr an kleine und mittlere Firmen ausgereicht: Die U.S. Bancorp, BB&T sowie die Citigroup. Dies meldete das US-Treasury am Freitag.

Während in Deutschland der längst versprochene Mittelstandsfonds angemahnt wird, meldet das US-Finanzministerium, dass die 22 größten TARP-Empfänger unter den großen US-Geldhäusern von Mai bis November 2009 ihre kollektive Kreditvergabe an den Mittelstand unter dem Strich um 4,6% gedrosselt haben. Wäre ja noch schöner, wenn man alle Mühe hat, anspruchsvolle – wenn auch oft mäßig erfolgreiche Topmanager – der Geldindustrie bei Laune und damit bei der Stange zu halten.

Präsident Obama, sichtlich erbost über die Banken, kündigte vorige Woche eine Sondersteuer für die Banken an: “Wir wollen jeden Cent vom Bailout zurück”:

Zehn der reichlich mit Steuergeld stabilisierten Geldinstitute in den USA haben dem Treasury zufolge in sämtlichen Monaten seit April ihr Kreditportfolio an den Mittelstand reduziert.

* Markus Gärtner ist freier Journalist und schreibt aus Vancouver über die Wirtschaft in Nordamerika und der Welt. Der Beitrag ist ursprünglich hier erschienen in Gaertner´s Blog und mit Genehmigung von Markus Gärtner übernommen.

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