Kapitalanlage Aktien – eine aussterbende Art?

by Gastbeitrag on 29. März 2011

Gastbeitrag der LRT Finanz-Research OHG*

Schon immer waren die Deutschen Weltmeister im Sparen und viele bevorzugten sichere Anlagemöglichkeiten wie Festgeld oder Tagesgeld. Die Finanzkrise, die zweite große Krise im 21. Jahrhundert, versetzte der Aufgeschlossenheit gegenüber Aktien jedoch erneut einen deutlichen Dämpfer, wodurch sich die negative Entwicklung der Aktionärszahlen seit dem Spitzenwert im Jahr 2000 weiter
fortzusetzen scheint.

Hierbei zeichnen sich ähnliche Tendenzen bei der Entwicklung der direkten Aktionäre (nur Aktien), als auch bei der Entwicklung der Aktienfondsbesitzer ab. In beiden Fällen ist die Anzahl seit 2000/2001 rückläufig. Während im Jahr 2000 noch über 6 Millionen direkte Aktionäre verzeichnet werden konnten, sind es Ende 2010 nur noch 3,4 Millionen. Diese Zahl an sich scheint zwar noch relativ hoch zu sein aber es entspricht einem Rückgang von 45 Prozent innerhalb der letzten 10 Jahre. Damit befinden wir uns bezüglich der Zahl der direkten Aktionäre wieder ungefähr auf dem Niveau des Jahres 1990.

Die nachfolgende Grafik soll noch einmal verdeutlichen, wie es um die Entwicklung der direkten Aktionäre in Deutschland bestellt ist:

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Die Akzeptanz der Aktie lässt nach den starken Schwankungen und der Unsicherheit in den letzten Jahren offenbar immer weiter nach. Interessant ist auch, dass selbst die positive Entwicklung der Indizes keine Trendwende herbeiführen konnte. Wie aus der Grafik ersichtlich ist, sanken die Aktionärszahlen weiter, während der DAX Index von 2003-2007 deutliche Gewinne verzeichnen konnte.
Gleiches gilt für den Zeitraum von 2009 bis heute.

Hierbei zeigt sich sehr deutlich der seit inzwischen 10 Jahren anhaltende negative Trend bei den Aktionärszahlen. Die euphorische Stimmung durch den neuen Markt ab 1997 mag eine Übertreibung gewesen sein, die vielen Anlegern bis heute negativ in Erinnerung geblieben ist. Dennoch war die Entwicklung der Aktionärszahlen an sich ein Schritt in die richtige Richtung. Am Höhepunkt hatten
immerhin über 15% der Bevölkerung in Aktien oder Aktienfonds investiert und die Chance erkannt, eine nennenswerte Rendite zu erzielen. Schuld an der Enttäuschung der Anleger ist im Grunde aber nicht die Börse, sondern die mangelnde Erfahrung, die falsche Hoffnung auf immer weiter steigende Kurse und damit einhergehend der verpasste Zeitpunkt um wieder zu verkaufen.

Problematik der geringen Aktienakzeptanz

Auf der einen Seite wenden sich immer mehr Anleger von Aktien als Kapitalanlage ab, auf der anderen Seite gibt es keine überzeugende Alternative dazu. Tagesgeld, Festgeld oder Sparkonten bringen zu wenig Rendite und können wenn überhaupt gerade noch die Inflation ausgleichen. Ein nennenswertes Vermögenswachstum ist damit allerdings nicht möglich. Und auch lukrative Staatsanleihen sind in der momentanen Phase mit einem relativ hohen Risiko behaftet. Der Durchschnittsanleger ist somit in der Regel hilflos und weiß nicht wie er sein Geld vernünftig investieren soll.

Im Grunde ist die Antwort einfach, Aktien sind für den normalen Anleger die beste Möglichkeit, um bei einem überschaubaren Risiko eine gute Rendite zu erzielen. Doch genau in diesem Punkt sind die Anleger vorbelastet, sie glauben nicht mehr an die Sicherheit beim Aktienkauf. Dabei sind die Grundregeln für eine erfolgreiche Kapitalanlage mit Aktien denkbar einfach.

Wenn Sie 20 Prozent Ihres Kapitals verlieren, benötigen Sie einen Gewinn von 25 Prozent, um diesen Verlust auszugleichen. Wenn Sie 50 Prozent verlieren, benötigen Sie bereits einen Gewinn von 100 Prozent für den Ausgleich.

Somit steht die oberste Prämisse fest: „Das Risiko muss streng begrenzt und Verluste müssen soweit wie möglich vermieden werden.“
Mit dieser einfachen Strategie können Sie sowohl kurzfristig als auch langfristig erfolgreich in Aktien investieren. Dass diese Vorgehensweise auch tatsächlich in der Praxis funktioniert, zeigen wir Ihnen anhand der folgenden Beispiele aus unserem Aktien Trading Depot:

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Aufgrund des vielversprechenden Ausbruchs über die Marke von 6,58 Dollar erfolgte am 19. November 2010 ein Einstieg bei dieser Aktie. Wie bei jedem Einstieg wurde das Risiko von Beginn an durch den sogenannten „Initial Stop“ (Erste Absicherung nach dem Einstieg) begrenzt. Aufgrund der positiven Entwicklung konnten die Stopps (Kurs der Verkaufsorder) bereits nach 2 Tagen nachgezogen
werden. Durch die Lot-Strategie (Aufteilung der Position) erhalten wir außerdem eine hohe Flexibilität im Rahmen des Managements. Bei der ersten Korrektur wurde der 1. Lot bei $7,03 verkauft, ein Gewinn konnte gesichert werden und es gab bereits kein Risiko mehr bei diesem Trade.

Der 2. Lot wurde nach der schlechter werdenden Bewegung bei $8,30 verkauft und ein weiterer Gewinn konnte gesichert werden. Der Stopp für den 3. Lot blieb hingegen auf dem Einstiegskurs, um möglichst auch von einer mittel- bis langfristigen Aufwärtsbewegung zu profitieren. Erst als sich eine generelle Umkehr abzeichnete, und aufgrund des Marktumfeldes, wurde auch dieser Stopp nachgezogen
und es erfolgte ein Verkauf bei $9,20. Kombiniert ergibt sich mit allen Lots ein Gewinn von 24% (reine Kursentwicklung), bezogen auf das Depot und mit der angewendeten Gewichtung entspricht dies einem Gewinn von 12%.

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* Dieser Beitrag ist ein leicht gekürzte Version eines Newsletterbeitrags der LRT Finanz-Research OHG und wird mit Genehmigung der Gesellschaft hier übernommen. Der Börsendienst LRT Finanz-Research wurde 2007 in Witzmannsberg bei Passau gegründet und bietet aktuelle Informationen aus den Bereichen Aktien und Futures als wichtigste und rentabelste Anlageklassen für unabhängige Investoren und Börsenhändler. Auf Basis von umfangreichen Marktanalysen, Sektoranalysen und Aktienanalysen können die Nutzer des Börsendienstes unabhängige Anlagestrategien anwenden. Die angebotenen Informationen werden durch die interne Research-Abteilung von LRT erstellt und bilden für Investoren, Börsenhändler und institutionelle Anleger eine umfangreiche, fundierte und detaillierte Wissensbasis. Neben dem Onlinedienst bietet LRT Finanz-Research Seminare und Coachings zu verschiedenen Themen an.

Disclaimer

Die verfügbaren Informationen in dieser Publikation wurden von Analysten der Firma LRT Finanz-Research OHG
erstellt. Die enthaltenen Aussagen dienen ausschließlich zu Informationszwecken. Die Analyse stellen keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumente dar.

Es wird keine Haftung für die Vollständigkeit und die Richtigkeit der Informationen übernommen. Die Analyse stellen lediglich die Meinung der verantwortlichen Authoren dar und können jederzeit geändert werden. Dargestellte Entwicklungen und Verläufe einzelner Finanzinstrumente aus der Vergangenheit lassen keinen Schluss auf die zukünftige Entwicklung zu. Bei der Investition in Finanzinstrumente mit einer anderen als der lokalen Währung ergibt sich für den Anleger unter Umständen ein Währungsrisiko. Außerdem können je nach Finanzinstrument Schwierigkeiten entstehen eine Ausführung für Kauf oder Verkauf zu erhalten.

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