Bekommt endlich Robert Shiller den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften?

by Dirk Elsner on 9. Oktober 2011

Endlich ist es wieder so weit. Morgen Mittag gibt die Royal Swedish Academy of Sciences den oder die Gewinner für den Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank im Gedenken an Alfred Nobel (vulgo Wirtschaftsnobelpreis) bekannt. Live verfolgen kann man das dann hier.image

Olaf Storbeck hat im Handelsblog bereits seine vier Favoriten vorgestellt, von denen einer auch mein Favorit ist, nämlich

Weiter stellt er vor:

Patrick Bernau hat für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (bisher nur print) folgende Kandidaten zu den Favoriten für den Preis gemacht:

  • Gordon Tullock
  • Allan Meitzer
  • Anne Krueger
  • Richard Thaler
  • Kenneth Rogoff
  • Robert Shiller
  • Eugene Fama

Die Nachrichtenagentur Reuters hat neben Krueger noch

in den Kandidatenkreis aufgenommen. Ich vermisse diesmal Richard Thaler (hat die FAS nachgeliefert), der im letzten Jahr auf einer Vorhersageliste neben Shiller ganz oben stand. Gern würde ich oben aber auch Kenneth Rogoff mit Carmen M. Reinhart sehen. Ich habe im Gegensatz zum letzten Jahr in diesem Jahr keinen professionellen Vorhersagemarkt gefunden. Dafür gibt es eine weitere Liste möglicher Kandidaten, die heute die Harvard Universität auf Basis einer Wette (offenbar aus rechtlichen Gründen wurde die Aktion gestoppt) veröffentlichen will. Dafür habe ich nach Erscheinen dieses Beitrags noch eine Vorschlagsliste der Wiwo entdeckt: Die Kandidaten für den Wirtschaftsnobelpreis 2011

Die Benennung des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften ist zwar ein Highlight für die Ökonomie, man sollte diesen Preis aber dennoch nicht zu hoch für den wissenschaftlichen Fortschritt einschätzen. Die Ergebnisse einer Tagung der Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften im Sommer in Lindau hat gezeigt, dass die preisgekrönten Ökonomen eher zum “Mainstream” gehören und die Akademie bei der Benennung kaum Risiken eingeht. Das ist schade, weil so frische oder außergewöhnliche Ideen, die die akademische Ökonomie dringend benötigt, es schwer haben. Andernfalls hätte ich gern einmal von traditionellen Ökonomen eher als Exoten angesehen Wissenschaftler wie Didier Sornette auf dem Treppchen sehen.

Martin Burch Oktober 14, 2011 um 16:41 Uhr

Bruno S. Frey wird nur in der Schweiz als Kanditat gehandelt und ist sonst unbekannt? Didier Sornette hat eine interessante Vita, hat ein nicht Physiker etwas von ihm gelesen, dass Normalsterbliche verstehen (Wirtschaftsthema meine ich)?

Patrick Bernau Oktober 9, 2011 um 12:10 Uhr

Über Didier Sornette hatte ich auch nachgedacht, eben um einen anderen Typen hineinzubekommen – mein Problem ist nur, dass sein Ansatz bisher auch keinen richtigen Erfolg hatte, wenn ich das richtig sehe.

Die Vorschläge in der Zeitung stammen übrigens von allen Sonntagsökonomen, nicht nur von mir.

dels Oktober 9, 2011 um 13:27 Uhr

Ich finde den Ansatz von Sornette hoch interessant, der sich ja wie Mandelbrot mit der Komplexität von Systemen befasst. Sornette hat glaube ich den Fehler mit seinem Anspruch gemacht, Blasen und Crashs vorhersagen zu wollten. Das hat nicht wirklich funktioniert.

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