Gastbeitrag von Sophie Noak
Schaltet man die Nachrichten ein, lauten die ersten Meldungen oft, dass wieder neue Banken oder gar ganze Staaten von den großen Rating-Agenturen herabgestuft wurden. Einige befinden sich sogar hier in Europa mittlerweile auf sogenanntem Ramschniveau. Schuld daran ist die Euro-Krise, hervorgerufen durch die exorbitant hohen Schulden mancher europäischen Nachbarn. Zwar steht Deutschland noch wie ein Fels in der Schulden-Brandung, doch so mancher fragt sich inzwischen: „Wie lange noch?“. Das färbt sich auch enorm auf die Stimmung hier im Land ab. Letzten Monat beispielsweise fiel der Ifo-Geschäftsklimaindex von 106,9 Zählern auf 105,3. Das war das zweite Absenken des Klimaindexes in Folge. Damit sind wir am tiefsten Punkt seit März 2010 angelangt.
Auch eine Umfrage unter 7000 deutschen Managern ergab, dass man dort die Aussichten für das nächste halbe Jahr schlechter einschätzt als die vergangenen sechs Monate. Das zeigt sich ebenso beim DAX, der bei Weitem nicht mehr die Werte erreichen kann, wie noch in der ersten Jahreshälfte. In der Privatwirtschaft sieht die Stimmung noch düsterer aus. Diese schrumpfte genauso stark wie während der globalen Finanzkrise in 2009/10. Alles wird von der Sorge um den Euro überschattet. Dabei hat Bundeskanzlerin Angela Merkel es gerade mal wieder geschafft, die meisten Staatsoberhäupter auf den Fiskal-Pakt einzuschwören, wenn auch nicht zu all ihren Bedingungen. Doch das Zittern um den Euro hält an.
Wirkliche Lösungsansätze sind allerdings nicht in Sicht. Klar, man ist sich einige darüber, dass eine stabile europäische Währung nur mit mehr gemeinsamer politischer Verantwortung und Entscheidungsbefugnissen innerhalb der EU einher gehen kann, doch das „Wie“ bleibt offen. Aber auch, wenn die Lage des Euro als „instabil“ bezeichnet wird, würde ein Rückfall in die Zeit, in der man ob der unterschiedlichen Geldeinheiten Geschäftsprozesse noch mit dem Währungsrechner kalkulieren musste, vor allem die Bundesrepublik weitaus teurer kommen. Mehr Infos zu diesem Thema gibt es unter anderem auf: http://www.finanzen.net/.
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