Die Lage an den Märkten für Unternehmenskredite war im Sommer weiter durchwachsen. Während ich aus Gesprächen mit der Wirtschaftspraxis nicht unter dem Eindruck stehe, dass sich eine finanzmarktinduzierte Liquiditätsnot ausbreitet, sieht es bei der Vergabe von Neukrediten an Unternehmen weiter holprig aus. Viele Unternehmen haben aber die schlechten Erfahrungen aus der Finanz- und Wirtschaftskrise genutzt und ihr Liquiditätsmanagement angepasst und ausreichend Reserven gebildet. Sie fragen sich angesichts der anhaltenden Schulden- und Bankenkrise, wie in einem anderen Beitrag skizziert, wie sie ihre Liquidität managen.
Natürlich gibt es trotz der Liquiditätshortung und der Zunahme alternative Finanzierungsmittel, weiterhin Finanzierungsbedarf über Banken. Die Kreditvergabeprozesse werden aber, wie zum Beispiel hier beschrieben, immer noch als ausgesprochen zäh empfunden: Lange und umständliche Entscheidungsprozesse und zum Teil als Knebelung empfundene Auflagen für die Besicherung schmecken vielen Unternehmen nicht.
Freilich kann ich die Positionen der Banken verstehen, denn
- die neuen (übrigens noch nicht in gültige Gesetze gegossenen) Vorschriften von Basel III verschärfen die Anforderungen an die Kreditnehmer;
- nach einem Bericht der FAZ hat sich das Volumen notleidender Kreditpositionen europäischer Banken in vier Jahren auf 1 Billion Euro verdoppelt.
Die Finanzierung über Banken wird also weiter stocken, wobei es in Deutschland im Vergleich zu anderen Teilen Europas ja noch entspannt aussieht. Die vom Ifo-Institut monatlich ermittelte Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im Juli wieder leicht um 1,3 Prozentpunkte angestiegen. Von den befragten Unternehmen, so informierte das Institut, berichteten 21,2% von einem restriktiven Zugang zu Krediten. Dies sind aber immerhin weniger Firmen als noch vor 12 Monaten. Die Finanzierungsbedingungen für die deutsche Wirtschaft dagegen bezeichnet das Institut als immer noch extrem günstig. Diese Sicht teilen freilich nicht alle Unternehmen.
Eine Umfrage der Deutschen Bank bei mittelständischen Unternehmen bestätigt das Bild von den schwieriger werdenden Kreditbedingungen. Allerdings ging es bei dieser Umfrage um mittelfristige Veränderungen durch Basel III. Die Bank untermauert in ihrer Erklärung zu der Studie meine Wahrnehmung aus der Praxis: Viele Unternehmen haben ihre Finanzierungsquellen diversifiziert und ihre Eigenkapitalbasis gestärkt. 73% der befragten Unternehmen wollen ihr Rating durch eine Reduzierung der Verbindlichkeiten verbessern.
Insgesamt würde ich die Finanzierunglage für „normal“ ausgestattete mittelständische Unternehmen derzeit zwar als angespannt im Vergleich zu 2007 aber als managebar bezeichnen. Anders sieht es bei großen Finanzierungen aus. Die Finanzierung große Projekte, wie Schiffe und Immobilien- oder industrieller Projekte ist deutlich anspruchsvoller geworden, wenn man es positiv ausdrückt. Dass Handelsblatt schrieb Mittel Juli, die deutsche Immobilienwirtschaft schlage Alarm. Die Branche habe Angst vor einer Kreditklemme, weil sich immer mehr Banken aus der gewerblichen Immobilienfinanzierung ganz oder teilweise zurückziehen. Ähnlich Sorgen macht man sich in der Schifffahrt breit nach dem Ausstieg der Commerzbank aus der Schiffsfinanzierung.
Trotz der günstigen Finanzierungskonditionen für erstklassig besicherte und gut mit Eigenkapital ausgestattete Unternehmen gibt es zum Zurücklehnen keinen Anlass. Es bleibt eine Binsenweisheit, dass für CFOs die Lage je nach individueller Unternehmenssituation weiter angespannt bleibt. Die Suche nach alternativen Finanzierungsquellen wird weitergehen.
Dieser Beitrag ist eine überarbeitete Fassung eines Beitrags, den ich für die Webseite der CFOWorld geschrieben.
Unternehmen haben häufig wichtig „geistiges Eigentum“, die den Schutz von Wettbewerbern für das Unternehmen rentabel zu bleiben braucht. Dies könnte es erforderlich Patenten, Urheberrechten, Marken oder Erhaltung von Geschäftsgeheimnissen. Die meisten Unternehmen haben Namen, Logos und ähnliche Branding-Techniken, die von trademarking profitieren könnten. Patente und Urheberrechte in den Vereinigten Staaten sind weitgehend durch Bundesrecht, während Geschäftsgeheimnisse und Kennzeichenrecht meist eine Sache des staatlichen Rechts. Aufgrund der Natur des geistigen Eigentums, muss ein Unternehmen Schutz in jedem Land, in dem sie über Konkurrenten betroffen sind. Viele Länder sind Unterzeichner internationale Verträge über geistiges Eigentum und damit Unternehmen in diesen Ländern sind die nationalen Gesetze durch diese Verträge gebunden. Um Geschäftsgeheimnisse zu schützen, können die Unternehmen erfordern von den Mitarbeitern Wettbewerbsverbote, die Einschränkungen eines Mitarbeiters Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern und Wettbewerber durchzusetzen unterzeichnen.
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