Ich habe das Buch noch nicht gelesen, es gehört aber in die Sammlung der Literatur, die die Finanzkrise aufbereitet: Matthias Weik und Marc Friedrich haben über den größten Raubzug der Geschichte geschrieben. Das klingt zwar nach einer recht eigenwilligen Interpretation der Finanz- und Wirtschaftskrise, in jedem Fall aber unterhaltsamen.
Frank-Markus Barwasser hat das Buch in seiner Sendung "Pelzig hält sich" kurz angerissen.
Hat schon jemand das Buch gelesen und kann mal ein paar Hinweise posten. Die beiden Autoren sind zwar noch nicht bekannt und es fehlt noch einer Rezension in der etablierten Presse, aber das bedeutet ja nicht, dass das Buch nicht gut ist.
Hallo Dennis, ich habe deine Ausführungen zu dem Buch gelesen. Was die Fehler anbelangt, so ist natürlich das Lektorat dafür verantwortlich zu machen. Wie fast alles, was geschrieben wird, informiert auch dieses Werk einseitig, da muss ich dir Recht geben. Trotzdem ist es wert gelesen zu werden, aus dem einfachen Grund, weil man als Leser zum Nachdenken angeregt wird. Wir müssen letztlich immer noch zwischen Fach- und Sachbuch unterscheiden. In einem Fachbuch müssen Quellen detailliert angegeben werden. In einem Sachbuch nicht. Gerade weil es nicht so wissenschaftlich daher kommt, wird damit auch eine breitere Käuferschicht angesprochen.
Ich habe das Buch über die Weihnachtsfeiertage gelesen. Allerdings bin ich etwas erschrocken, dass überall ausschließlich gute Kritik zu lesen ist und das Buch in den Himmel gelobt wird. Erschrocken bin ich nicht, weil das Buch schlecht wäre oder ich ganz anderer Meinung wäre, sondern weil genau dieses Denken und Verhalten von den Autoren angeprangert wird bzw. genau hier das Buch aufklären will. Nämlich, dass man nicht alles so einfach glaubt, was einem die Finanzbranche erzählt und dass man alles, wie es bisher lief kritisch hinterleuchten muss.
Genau dies wird in dem Buch auch getan. Wenn ich aber die Kommentare und Meinungen und Empfehlungen zu dem Buch lese und höre, habe ich das Gefühl, dass die Leute das Buch entweder gar nicht gelesen haben (genau so wie Politiker die für Gesetze stimmen, die sie nie gelesen haben) oder aber es nicht verstanden haben (wie Politiker, die die Gesetze nicht verstehen, die sie beschließen) oder einfach zu faul sind sich weitergehende Gedanken zu machen, weil’s ja so einfach ist sich alles vorgekaut servieren zu lassen (ich will nicht wieder Politiker nennen, es gäbe ja noch genug andere Menschen als Beispiel zu nennen) oder aber gekauft sind bzw. es sich um Lobbyisten handelt.
Meine Meinung zu dem Buch, über die ich mir sehr lange Gedanken gemacht habe und zu der ich auch ein Bisschen recherchiert habe, ist etwas anders. Ich fange Mal mit den Punkten an, die mich beim Lesen sehr gestört haben. Das ist zum Einen der Stil in dem das ganze Buch geschrieben wurde. Es lässt sich wirklich gut lesen und ist leicht verständlich. Das ist natürlich eine gute Sache. Aber ich finde es stillos auf jeder Seite und nach jedem Satz zu erwähnen, wie blöd die Politiker doch sind und wie verbrecherisch die Bänker und das es sich dabei ja um wirklich ganz böse Menschen handelt usw. usw. usw. Das ist einfach nicht einem Sachbuch angemessen und vermittelt einen unseriösen, meinungsmachenden Eindruck. Genau so sprechen Finanzgurus auch. Wie mir aufgefallen ist, tuen das leider viele der Fachleute, die den „einfachen Bürger“ über „die Machenschaften“ der Finanzwelt aufklären wollen. Das ist in meinen Augen sehr schade. Da dieses Thema die größtmögliche Seriosität und Sachlichkeit verlangt!
Eben so wird in diesem Buch auch inhaltlich gearbeitet. Jeder Student, der „nur“ seine Bachelor-Arbeit schreibt hätte die Arbeit um die Ohren gehauen bekommen. Zumindest würde es eine sehr schlechte Note geben, weil jegliche Quellenangaben (das, was von den positiven Kritikern zu diesem Buch als gut recherchierte Fakten bezeichnet wird) sich fast nur auf Internetseiten oder Zeitungsartikel bezieht. Und diese Quelle wird dann noch als Fakt genommen. Kein kritisches Hinterfragen durch die Autoren. So sind diese Quellen auch rein willkürlich ausgewählt, so dass es sich leider nur um Meinungsmache handeln kann 🙁
Was jedem Studenten im Studium eingetrichtert wird nicht zu machen und worauf es die Höchststrafe gibt, wird von den Autoren gemacht, sie zitieren bzw. übernehmen 1:1 Wikipedia-Beiträge 🙁
Dann muss ich sagen, dass ich seit langem oder gar noch nie ein Buch gelesen habe, das so viele Textfehler enthält. Ich habe mir diese nicht notiert und kann sie daher hier nicht zitieren, aber es ist wirklich erschreckend, dass ich auf etlichen Seiten immer Mal wieder ins Stocken geriet, weil ein Satz unvollständig war, keinen Sinn ergab, weil die Grammatik verstellt war oder einfach Rechtschreibfehler vorhanden waren. Das mag jetzt ein Bisschen kleinkariert von mir klingen und ich bin selbst alles andere als fehlerlos. Aber lesen Sie es Mal selbst. Für ein Buch zu dem Preis, aus einem anerkannten Verlag(!), ist die Anzahl der Fehler einfach nur peinlich. Dafür können die Autoren natürlich nichts. Da hat der Verlag einfach schlecht gearbeitet. Ich vermute, weil das Buch auf Grund des Aktualitätsbezugs ganz schnell erscheinen musste.
Formulierungen, Bezeichnungen und Formalismen werden im Laufe des Buches auch ständig geändert. So wird für die Bezeichnung der US-Dollar-Währung von den Autoren folgendes verwendet: „Dollar“ hinter dem Wert geschrieben, „US-Dollar“ hinter dem Wert geschrieben, „Dollar“ vor dem Wert geschrieben, „amerikanische Dollar“ vor und nach dem Wert geschrieben. Dann werden Zahlen ausgeschrieben und Mal wieder nicht ausgeschrieben. Es wird mit Millionen, Milliarden, Billionen und Billiarden um sich geworfen um beim Leser eine Vorstellungskraft für diese Zahlen zu entwickeln. Leider wird hiermit genau das Gegenteil erreicht.
Nun aber zum Hauptkritikpunkt, der allerdings etwas schwerer wiegt. Das Fazit der Autoren ist, dass man eine Flucht in Sachwerte antreten soll. Für sie gelten aber auch Aktien und Immobilien als nicht besonders werthaltige Sachanlagen, so dass sie zum Kauf von Gold und anderen Edelmetallen raten. Eine andere Möglichkeit zeigen sie leider nicht auf. Ok, dies ist die Meinung der Autoren. Ich sehe es nur anders und finde es schade, dass es von den Autoren so wenig (eigentlich gar nicht) kontrovers diskutiert wird. Hier geht meine Hauptkritik aber an die bisherigen Kritiker des Buchen. Es ist sehr schade, dass niemand dagegen spricht und ALLE bei der Bewertung dieses als richtig ansehen und Belobigungen dafür aussprechen.
Witzigerweise glaube ich noch nicht Mal, dass alle, die es hier und woanders gutheißen auch wirklich danach handeln. Ich glaub, dann wär der Goldpreis sicherlich noch viel höher als er momentan schon notiert.
Zu meiner Kritik möchte ich nur kurz einige Beispiele nennen, die auch leider von den Autoren nicht aufgelöst werden. Sie widersprechen sich leider teilweise selbst. Hierzu ein kurzes Textzitat aus dem Buch:
„Ist Gold teuer?
Ende der siebziger Jahre lag der Goldpreis bei 875 Dollar. Rechnet man die Inflation mit ein, entspricht dies einem heutigen Preis von rund 2500 Dollar. Aktuell liegt der Goldpreis bei gut 1700 Dollar. Somit ist Gold heute günstiger als vor 30 Jahren.“
Dies heißt doch, hätten wir vor 30-40 Jahren unser Geld in Gold angelegt, weil wir nach der Abschaffung des Goldstandards kein Vertrauen mehr in unser Währungssystem hatten, dann hätten wir heute einen Kaufkraftverlust von über 30%. Toll und sowas nennt man jetzt Wertsicherung? Ich hoffe, das hat vor 30 Jahren keiner gemacht um für seine Rente zu sparen. Hätte man das gleiche Geld in Value-Aktien angelegt hätte man heute ein Vielfaches an Kaufkraft gewonnen und trotz aller Höhen und Tiefen und Finanzkrise kein Geld verloren. Nicht zu vergessen, dass der Goldpreis vor der Finanzkrise nur halb so hoch war, was einen noch sehr viel höheren Verlust bedeutet hätte.
Nun gut, jetzt können die Autoren behaupten, dass es damals eine ganz andere Situation war und sie unter den Bedingungen nie den Goldkauf empfohlen hätten. Hierzu möchte ich nur auf eine Buchtitel des Wirtschaftswissenschaftlers Paul C. Martin verweisen:
– Gold schlägt Geld. Ferenczy-Buch. Schweizer Verlagshaus, Zürich 1973
– Wann kommt der Staatsbankrott. Langen Müller/Herbig, München 1983
– Sachwert schlägt Geldwert. Langen Müller, München 1983
Dieser vertrat in den 70ern und 80ern schon die gleichen These wie die Autoren dieses Buches. Ich hoffe, Sie haben dies damals kritisch hinterfragt!
Weiterhin wird von den Autoren gesagt „Gold ist kein Papier, kein Versprechen; es ist knapp… es ist eine wertbeständige inflationsgeschützte Anlage“
Man darf aber auch nicht vergessen, dass der Goldpreis davon abhängt, wie sehr der Mensch auf seinen Wert vertraut und ihm beimisst. Denn Gold ist erstmal nichts anderes als ein Rohstoff und wenn die Wirtschaft einbricht und die Unternehmen weniger Gold brauchen, dann müsste die Nachfrage nach Gold eigentlich sinken, da die Nachfrage zurückgeht. Wenn dieses bei Gold nicht passiert, dann nur weil die Menschen die Flucht in Gold antreten. Das ist dann für mich im Prinzip nichts anderes als die Bildung eine Spekulationsblase, genau so wie es bei den Immobilien in Amerika der Fall war. Denn der Preis koppelt sich ab von der echten Nachfrage. Die Nachfrage ist dann nur noch von der Psyche der Menschen abhängig und das diese dem Gold ewigen Werterhalt beschert konnten die Autoren mir nicht beweisen, wie obiges Beispiel zeigt.
Was man bitte auch nicht vergessen darf ist die Frage, was passiert mit meinem Goldvermögen im Falle eine Insolvenz. Ja, nicht nur Unternehmen können insolvent werden auch Privatpersonen. Das passiert heutzutage sogar immer häufiger und so eine Privatinsolvenz trifft nicht nur Teilnehmer der Fernsehsendung von Peter Zwegert, sonder kann auch jeden gut situierten, gebildeten und fleißigen Menschen treffen. Es gibt immer unglückliche Umstände im Leben. Vor allem wenn man ein richtiger Unternehmer ist, kann man mit Pech von heute auf morgen Pleite sein. Ich hoffe, der Unternehmer hat dann nicht sein ganzes Vermögen in Sachwerte investiert, die wird er dann nämlich alle verlieren, weil sie ihm von seinen Gläubigern weggenommen werden. Also sollte man sich für eine krisensicherer Anlage auch Gedanken über die Pfändbarkeit machen. Das diese Möglichkeiten alle der Finanzbranche in die Hände spielt gefällt mir auch nicht 🙁 Es muss aber erwähnt werden!
Ich bin gespannt, ob ich hiermit eine Diskussion über den Inhalt anregen kann über die ich mich wirklich sehr freuen würde! Wer das Buch nicht lesen möchte aber trotzdem über die wirklich guten Dinge, die drin stehen, informiert sein möchte. Der kann sich auch Videos dazu von solchen „Gurus“ bei YouTube anschauen. Hier Mal ein Link:
Das ist das interessante an dem Buch und es wird dort wirklich gut erklärt. Nur man setze sich bitte kritisch mit den Schlussfolgerungen auseinander. Immer!
Ein Buch von Rolf Dobelli, das einem gut dabei helfen kann:
Die Kunst des klaren Denkens: 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen
Auch Dirk Müller kann unser Geld- und Finanzsystem immer super erklären. Ihn finde ich ehrlich gesagt noch am seriösesten und er ist in seinen Ratschlägen zugleich pragmatisch.
Dennis, ich habe das Buch zwar noch nicht ganz gelesen, stimme Dir aber voll zu. Schon der Untertitel ist ein Ärgernis: „Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“. Was die Autoren von den nicht erwähnten vom „Fleißigsein“ ausgegrenzten Menschen halten, kommt in der Geschichte auf S.43 zum Ausdruck: „Viele haben bereits mehrere Jahre von Peters Hartz-Hilfe in ihre Leber investiert.“ Es wird auch in keiner Weise thematisiert, was dieses Fleißigsein oft bedeutet, nämlich AUsbeutung von Mensch und Natur.
Wenn man schon eigenes Wissen hat, kann das Buch sicher manches erhellen. Wenn man aber das Kapitel 3 über die Geldentstehung nimmt, so schafft dieses mehr Verwirrung als Aufklärung:
Auf Seite 27 steht der richtige Satz: „Auch „verleihen“ die Banken nicht das Geld, das dort von anderen Kunden deponiert wurde.“ Weiter unten auf der selben Seite steht dann, wie Geld durch Kreditgewährung entsteht. Auf Seite 33 steht dann wieder der falsche Satz: „Folglich verleihen Banken gewiss lieber ihr Geld …“. Sie verleihen nicht ihr Geld, sondern sie gewähren Kredit!
Dann geht es weiter mit der Gleichsetzung von Mindestreservesatz und Eigenkapitalanteil in Prozent (S.27, S.28). Würde jeder entsprechend der Empfehlung auf S.33 sein Geld als Bargeld horten, würde das den Zusammenbruch des Systems bedeuten. Das Finanzamt würde sich sicher „freuen“, wenn die Steuerschulden mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel Bargeld beglichen würden. Würden alle Guthaben als Bargeld ausgezahlt, wären Privatkredite nicht mehr möglich, weil Zentralbankgeld (Zentralbankguthaben und Bargeld) nur gegen die Hinterlegung von Staatsanleihen und ähnlich „sicheren“ Kreditforderungen ausgegeben wird. Es wäre auch Unsinn so etwas zu fordern. Bei Straßen, Wasser-, Stromleitungen, etc. geht man auch nicht davon aus, dass sie von allen zur gleichen Zeit genutzt werden. Der Satz auf Seite 30 ist zwar richtig: „Würden alle Kredite zurückgezahlt, gäbe es kein Buchgeld mehr“, suggeriert aber, dass es dann noch Bargeld gäbe. Da Bargeld aber auch aus Kredit entsteht, gäbe es dann auch kein Bargeld mehr.
Was mich aber besonders erschreckt, ist das Miesmachen unseres gesetzlichen Rentensystems. Hierzu ein guter Kommentar von Gert Flegelskamp: http://www.flegel-g.de/2012-11-16-Nachtrag-Rezension.html
Alle Goldfreunde sollten sich auch mal folgendes Video anschauen: http://www.youtube.com/watch?v=OoHRnOvXa9k
Ich habe viele Bücher zum Thema gelesen aber „Der größte Raubzug der Geschichte“ ist bei weitem das beste von allen.
Dies ist das erste Buch welches ausführlich und fundiert recherchiert ist, chronologisch exakt alles erklärt und dazu nie langweilig wird. Es enthält viele Fakten die mir bisher nicht bekannt waren und beinahe 900 überprüfbare Quellen. Das Buch ist ein Lexikon. Endlich auch ein Buch das nicht um den heißen Brei schreibt sondern Tacheles spricht.
Das Buch ist für mich das Wirtschaftsbuch 2012 und seit langem mal wieder ein positiv hervorstechendes Buch aus der Masse an Finanz- und Wirtschaftsbüchern.
Es bietet unglaublich viele Informationen und Quellen. Die Datenfülle ist enorm und extrem spannend und unterhaltsam verpackt. Es macht richtig Spaß das Buch zu lesen. Immer wieder schlage ich was nach oder lese das eine oder andere Kapitel.
Summa summarum:
„Der größte Raubzug der Geschichte“ ist ehrliches, spannendes, intelligentes und
absolut empfehlenswertes wichtiges Buch und völlig zurecht auf der Spiegel/Manager Magazin Bestseller Liste.
Hallo Dennis, ich habe deine Ausführungen zu dem Buch gelesen. Was die Fehler anbelangt, so ist natürlich das Lektorat dafür verantwortlich zu machen. Wie fast alles, was geschrieben wird, informiert auch dieses Werk einseitig, da muss ich dir Recht geben. Trotzdem ist es wert gelesen zu werden, aus dem einfachen Grund, weil man als Leser zum Nachdenken angeregt wird. Wir müssen letztlich immer noch zwischen Fach- und Sachbuch unterscheiden. In einem Fachbuch müssen Quellen detailliert angegeben werden. In einem Sachbuch nicht. Gerade weil es nicht so wissenschaftlich daher kommt, wird damit auch eine breitere Käuferschicht angesprochen.
Ich habe das Buch über die Weihnachtsfeiertage gelesen. Allerdings bin ich etwas erschrocken, dass überall ausschließlich gute Kritik zu lesen ist und das Buch in den Himmel gelobt wird. Erschrocken bin ich nicht, weil das Buch schlecht wäre oder ich ganz anderer Meinung wäre, sondern weil genau dieses Denken und Verhalten von den Autoren angeprangert wird bzw. genau hier das Buch aufklären will. Nämlich, dass man nicht alles so einfach glaubt, was einem die Finanzbranche erzählt und dass man alles, wie es bisher lief kritisch hinterleuchten muss.
Genau dies wird in dem Buch auch getan. Wenn ich aber die Kommentare und Meinungen und Empfehlungen zu dem Buch lese und höre, habe ich das Gefühl, dass die Leute das Buch entweder gar nicht gelesen haben (genau so wie Politiker die für Gesetze stimmen, die sie nie gelesen haben) oder aber es nicht verstanden haben (wie Politiker, die die Gesetze nicht verstehen, die sie beschließen) oder einfach zu faul sind sich weitergehende Gedanken zu machen, weil’s ja so einfach ist sich alles vorgekaut servieren zu lassen (ich will nicht wieder Politiker nennen, es gäbe ja noch genug andere Menschen als Beispiel zu nennen) oder aber gekauft sind bzw. es sich um Lobbyisten handelt.
Meine Meinung zu dem Buch, über die ich mir sehr lange Gedanken gemacht habe und zu der ich auch ein Bisschen recherchiert habe, ist etwas anders. Ich fange Mal mit den Punkten an, die mich beim Lesen sehr gestört haben. Das ist zum Einen der Stil in dem das ganze Buch geschrieben wurde. Es lässt sich wirklich gut lesen und ist leicht verständlich. Das ist natürlich eine gute Sache. Aber ich finde es stillos auf jeder Seite und nach jedem Satz zu erwähnen, wie blöd die Politiker doch sind und wie verbrecherisch die Bänker und das es sich dabei ja um wirklich ganz böse Menschen handelt usw. usw. usw. Das ist einfach nicht einem Sachbuch angemessen und vermittelt einen unseriösen, meinungsmachenden Eindruck. Genau so sprechen Finanzgurus auch. Wie mir aufgefallen ist, tuen das leider viele der Fachleute, die den „einfachen Bürger“ über „die Machenschaften“ der Finanzwelt aufklären wollen. Das ist in meinen Augen sehr schade. Da dieses Thema die größtmögliche Seriosität und Sachlichkeit verlangt!
Eben so wird in diesem Buch auch inhaltlich gearbeitet. Jeder Student, der „nur“ seine Bachelor-Arbeit schreibt hätte die Arbeit um die Ohren gehauen bekommen. Zumindest würde es eine sehr schlechte Note geben, weil jegliche Quellenangaben (das, was von den positiven Kritikern zu diesem Buch als gut recherchierte Fakten bezeichnet wird) sich fast nur auf Internetseiten oder Zeitungsartikel bezieht. Und diese Quelle wird dann noch als Fakt genommen. Kein kritisches Hinterfragen durch die Autoren. So sind diese Quellen auch rein willkürlich ausgewählt, so dass es sich leider nur um Meinungsmache handeln kann 🙁
Was jedem Studenten im Studium eingetrichtert wird nicht zu machen und worauf es die Höchststrafe gibt, wird von den Autoren gemacht, sie zitieren bzw. übernehmen 1:1 Wikipedia-Beiträge 🙁
Dann muss ich sagen, dass ich seit langem oder gar noch nie ein Buch gelesen habe, das so viele Textfehler enthält. Ich habe mir diese nicht notiert und kann sie daher hier nicht zitieren, aber es ist wirklich erschreckend, dass ich auf etlichen Seiten immer Mal wieder ins Stocken geriet, weil ein Satz unvollständig war, keinen Sinn ergab, weil die Grammatik verstellt war oder einfach Rechtschreibfehler vorhanden waren. Das mag jetzt ein Bisschen kleinkariert von mir klingen und ich bin selbst alles andere als fehlerlos. Aber lesen Sie es Mal selbst. Für ein Buch zu dem Preis, aus einem anerkannten Verlag(!), ist die Anzahl der Fehler einfach nur peinlich. Dafür können die Autoren natürlich nichts. Da hat der Verlag einfach schlecht gearbeitet. Ich vermute, weil das Buch auf Grund des Aktualitätsbezugs ganz schnell erscheinen musste.
Formulierungen, Bezeichnungen und Formalismen werden im Laufe des Buches auch ständig geändert. So wird für die Bezeichnung der US-Dollar-Währung von den Autoren folgendes verwendet: „Dollar“ hinter dem Wert geschrieben, „US-Dollar“ hinter dem Wert geschrieben, „Dollar“ vor dem Wert geschrieben, „amerikanische Dollar“ vor und nach dem Wert geschrieben. Dann werden Zahlen ausgeschrieben und Mal wieder nicht ausgeschrieben. Es wird mit Millionen, Milliarden, Billionen und Billiarden um sich geworfen um beim Leser eine Vorstellungskraft für diese Zahlen zu entwickeln. Leider wird hiermit genau das Gegenteil erreicht.
Nun aber zum Hauptkritikpunkt, der allerdings etwas schwerer wiegt. Das Fazit der Autoren ist, dass man eine Flucht in Sachwerte antreten soll. Für sie gelten aber auch Aktien und Immobilien als nicht besonders werthaltige Sachanlagen, so dass sie zum Kauf von Gold und anderen Edelmetallen raten. Eine andere Möglichkeit zeigen sie leider nicht auf. Ok, dies ist die Meinung der Autoren. Ich sehe es nur anders und finde es schade, dass es von den Autoren so wenig (eigentlich gar nicht) kontrovers diskutiert wird. Hier geht meine Hauptkritik aber an die bisherigen Kritiker des Buchen. Es ist sehr schade, dass niemand dagegen spricht und ALLE bei der Bewertung dieses als richtig ansehen und Belobigungen dafür aussprechen.
Witzigerweise glaube ich noch nicht Mal, dass alle, die es hier und woanders gutheißen auch wirklich danach handeln. Ich glaub, dann wär der Goldpreis sicherlich noch viel höher als er momentan schon notiert.
Zu meiner Kritik möchte ich nur kurz einige Beispiele nennen, die auch leider von den Autoren nicht aufgelöst werden. Sie widersprechen sich leider teilweise selbst. Hierzu ein kurzes Textzitat aus dem Buch:
„Ist Gold teuer?
Ende der siebziger Jahre lag der Goldpreis bei 875 Dollar. Rechnet man die Inflation mit ein, entspricht dies einem heutigen Preis von rund 2500 Dollar. Aktuell liegt der Goldpreis bei gut 1700 Dollar. Somit ist Gold heute günstiger als vor 30 Jahren.“
Dies heißt doch, hätten wir vor 30-40 Jahren unser Geld in Gold angelegt, weil wir nach der Abschaffung des Goldstandards kein Vertrauen mehr in unser Währungssystem hatten, dann hätten wir heute einen Kaufkraftverlust von über 30%. Toll und sowas nennt man jetzt Wertsicherung? Ich hoffe, das hat vor 30 Jahren keiner gemacht um für seine Rente zu sparen. Hätte man das gleiche Geld in Value-Aktien angelegt hätte man heute ein Vielfaches an Kaufkraft gewonnen und trotz aller Höhen und Tiefen und Finanzkrise kein Geld verloren. Nicht zu vergessen, dass der Goldpreis vor der Finanzkrise nur halb so hoch war, was einen noch sehr viel höheren Verlust bedeutet hätte.
Nun gut, jetzt können die Autoren behaupten, dass es damals eine ganz andere Situation war und sie unter den Bedingungen nie den Goldkauf empfohlen hätten. Hierzu möchte ich nur auf eine Buchtitel des Wirtschaftswissenschaftlers Paul C. Martin verweisen:
– Gold schlägt Geld. Ferenczy-Buch. Schweizer Verlagshaus, Zürich 1973
– Wann kommt der Staatsbankrott. Langen Müller/Herbig, München 1983
– Sachwert schlägt Geldwert. Langen Müller, München 1983
Dieser vertrat in den 70ern und 80ern schon die gleichen These wie die Autoren dieses Buches. Ich hoffe, Sie haben dies damals kritisch hinterfragt!
Weiterhin wird von den Autoren gesagt „Gold ist kein Papier, kein Versprechen; es ist knapp… es ist eine wertbeständige inflationsgeschützte Anlage“
Man darf aber auch nicht vergessen, dass der Goldpreis davon abhängt, wie sehr der Mensch auf seinen Wert vertraut und ihm beimisst. Denn Gold ist erstmal nichts anderes als ein Rohstoff und wenn die Wirtschaft einbricht und die Unternehmen weniger Gold brauchen, dann müsste die Nachfrage nach Gold eigentlich sinken, da die Nachfrage zurückgeht. Wenn dieses bei Gold nicht passiert, dann nur weil die Menschen die Flucht in Gold antreten. Das ist dann für mich im Prinzip nichts anderes als die Bildung eine Spekulationsblase, genau so wie es bei den Immobilien in Amerika der Fall war. Denn der Preis koppelt sich ab von der echten Nachfrage. Die Nachfrage ist dann nur noch von der Psyche der Menschen abhängig und das diese dem Gold ewigen Werterhalt beschert konnten die Autoren mir nicht beweisen, wie obiges Beispiel zeigt.
Was man bitte auch nicht vergessen darf ist die Frage, was passiert mit meinem Goldvermögen im Falle eine Insolvenz. Ja, nicht nur Unternehmen können insolvent werden auch Privatpersonen. Das passiert heutzutage sogar immer häufiger und so eine Privatinsolvenz trifft nicht nur Teilnehmer der Fernsehsendung von Peter Zwegert, sonder kann auch jeden gut situierten, gebildeten und fleißigen Menschen treffen. Es gibt immer unglückliche Umstände im Leben. Vor allem wenn man ein richtiger Unternehmer ist, kann man mit Pech von heute auf morgen Pleite sein. Ich hoffe, der Unternehmer hat dann nicht sein ganzes Vermögen in Sachwerte investiert, die wird er dann nämlich alle verlieren, weil sie ihm von seinen Gläubigern weggenommen werden. Also sollte man sich für eine krisensicherer Anlage auch Gedanken über die Pfändbarkeit machen. Das diese Möglichkeiten alle der Finanzbranche in die Hände spielt gefällt mir auch nicht 🙁 Es muss aber erwähnt werden!
Ich bin gespannt, ob ich hiermit eine Diskussion über den Inhalt anregen kann über die ich mich wirklich sehr freuen würde! Wer das Buch nicht lesen möchte aber trotzdem über die wirklich guten Dinge, die drin stehen, informiert sein möchte. Der kann sich auch Videos dazu von solchen „Gurus“ bei YouTube anschauen. Hier Mal ein Link:
http://www.youtube.com/watch?v=1rvPPxnITzU
Das ist das interessante an dem Buch und es wird dort wirklich gut erklärt. Nur man setze sich bitte kritisch mit den Schlussfolgerungen auseinander. Immer!
Ein Buch von Rolf Dobelli, das einem gut dabei helfen kann:
Die Kunst des klaren Denkens: 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen
Auch Dirk Müller kann unser Geld- und Finanzsystem immer super erklären. Ihn finde ich ehrlich gesagt noch am seriösesten und er ist in seinen Ratschlägen zugleich pragmatisch.
Dennis, ich habe das Buch zwar noch nicht ganz gelesen, stimme Dir aber voll zu. Schon der Untertitel ist ein Ärgernis: „Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden“. Was die Autoren von den nicht erwähnten vom „Fleißigsein“ ausgegrenzten Menschen halten, kommt in der Geschichte auf S.43 zum Ausdruck: „Viele haben bereits mehrere Jahre von Peters Hartz-Hilfe in ihre Leber investiert.“ Es wird auch in keiner Weise thematisiert, was dieses Fleißigsein oft bedeutet, nämlich AUsbeutung von Mensch und Natur.
Wenn man schon eigenes Wissen hat, kann das Buch sicher manches erhellen. Wenn man aber das Kapitel 3 über die Geldentstehung nimmt, so schafft dieses mehr Verwirrung als Aufklärung:
Auf Seite 27 steht der richtige Satz: „Auch „verleihen“ die Banken nicht das Geld, das dort von anderen Kunden deponiert wurde.“ Weiter unten auf der selben Seite steht dann, wie Geld durch Kreditgewährung entsteht. Auf Seite 33 steht dann wieder der falsche Satz: „Folglich verleihen Banken gewiss lieber ihr Geld …“. Sie verleihen nicht ihr Geld, sondern sie gewähren Kredit!
Dann geht es weiter mit der Gleichsetzung von Mindestreservesatz und Eigenkapitalanteil in Prozent (S.27, S.28). Würde jeder entsprechend der Empfehlung auf S.33 sein Geld als Bargeld horten, würde das den Zusammenbruch des Systems bedeuten. Das Finanzamt würde sich sicher „freuen“, wenn die Steuerschulden mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel Bargeld beglichen würden. Würden alle Guthaben als Bargeld ausgezahlt, wären Privatkredite nicht mehr möglich, weil Zentralbankgeld (Zentralbankguthaben und Bargeld) nur gegen die Hinterlegung von Staatsanleihen und ähnlich „sicheren“ Kreditforderungen ausgegeben wird. Es wäre auch Unsinn so etwas zu fordern. Bei Straßen, Wasser-, Stromleitungen, etc. geht man auch nicht davon aus, dass sie von allen zur gleichen Zeit genutzt werden. Der Satz auf Seite 30 ist zwar richtig: „Würden alle Kredite zurückgezahlt, gäbe es kein Buchgeld mehr“, suggeriert aber, dass es dann noch Bargeld gäbe. Da Bargeld aber auch aus Kredit entsteht, gäbe es dann auch kein Bargeld mehr.
Was mich aber besonders erschreckt, ist das Miesmachen unseres gesetzlichen Rentensystems. Hierzu ein guter Kommentar von Gert Flegelskamp: http://www.flegel-g.de/2012-11-16-Nachtrag-Rezension.html
Alle Goldfreunde sollten sich auch mal folgendes Video anschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=OoHRnOvXa9k
Auch ich kann das Buch nur jedem empfehlen. Die Autoren haben komplizierte Sachverhalte für jeden Laien verständlich aufgearbeitet.
Schau mal hier Dirk:
Rezensionen von Manager Magazin, PM Magazin, Aachener Zeitung, Südwestpresse, Börsenbrief etc.
http://www.tectum-verlag.de/Weik-Friedrich-Der-gr%F6%DFe-Raubzug-der-Geschichte.html
Wenn pelzig was empfiehlt muss es gut sein. Klingt spannend. Danke für den Hinweis.
Es lohnt sich. Sehr sogar.
Ich habe viele Bücher zum Thema gelesen aber „Der größte Raubzug der Geschichte“ ist bei weitem das beste von allen.
Dies ist das erste Buch welches ausführlich und fundiert recherchiert ist, chronologisch exakt alles erklärt und dazu nie langweilig wird. Es enthält viele Fakten die mir bisher nicht bekannt waren und beinahe 900 überprüfbare Quellen. Das Buch ist ein Lexikon. Endlich auch ein Buch das nicht um den heißen Brei schreibt sondern Tacheles spricht.
Moody’s würde Triple A geben 😉
Hi, habe das Buch nicht gelesen, aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass es noch irgendwas gibt, was uns was neues erzählt.
„Too big to Fail“ von A.R. Sorkin ist das Buch, welches man lesen sollte. Oder „Der grosse Irrtum“ von Roger Loewenstein.
Mir scheint, alle Karten liegen auf dem Tisch, jetzt sollten wir uns Gedanken darüber machen, was wir sehen. Da gibt es genug zu diskutieren …
Das Buch ist für mich das Wirtschaftsbuch 2012 und seit langem mal wieder ein positiv hervorstechendes Buch aus der Masse an Finanz- und Wirtschaftsbüchern.
Es bietet unglaublich viele Informationen und Quellen. Die Datenfülle ist enorm und extrem spannend und unterhaltsam verpackt. Es macht richtig Spaß das Buch zu lesen. Immer wieder schlage ich was nach oder lese das eine oder andere Kapitel.
Summa summarum:
„Der größte Raubzug der Geschichte“ ist ehrliches, spannendes, intelligentes und
absolut empfehlenswertes wichtiges Buch und völlig zurecht auf der Spiegel/Manager Magazin Bestseller Liste.
Erik K.
Ja, lohnt sich!
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