Thorsten Hahn zu Next Generation Finance

by Dirk Elsner on 30. Januar 2013

Gastbeitrag von Thorsten Hahn*

Auch mit seriösen Methoden ist in unserer Branche Geld zu verdienen. Das wollen zunehmend auch Unternehmen aus der Nicht-Banken-Welt.

Nein, ich bin nicht der Meinung, dass sich Banken kurz- bis mittelfristig abschaffen werden. Banking ist zu komplex als das dies durch Mobile-Payment- oder Social-Banking-Anbieter abgeschafft werden könnte. Auch andere Startups, die am Markt der Finanztransaktionen und Finanzprodukte einen Teil des Kuchens abhaben wollen, werden die Bankriesen in 10 Jahren nicht vom Markt drängen. Aber sie werden weitere empfindliche Stachel in die Bankbranche stechen. Und sie werden Margen und Umsätze absorbieren.

Laut einer Studie der Unternehmensberatung The Boston Consulting Group (BCG ) hat die globale Finanzindustrie im Jahr 2011 mit einem Minus von 89 Milliarden Euro
nicht zur Wertschöpfung beigetragen. Bank und Banking sollte aber genau dies tun. Zur Wertschöpfung einen Beitrag leisten. Banking sollte zudem einen Nutzen für die Kunden stiften und scheinbar haben viele Kunden erkannt, dass eine Eigenkapitalrendite von 25% für ihn selber eher zum Nachteil reicht.

So viel ist klar. Der Umgang mit dem Thema Banking wird sich in den nächsten Jahren dramatisch verändern. Das Web, die mobilen Zugangswege und eine geänderte
Kundschaft werden diesen Trend nachhaltig unterstützen. Banken sind hier aufgerufen sich endlich wieder mehr mit ihren Kunden zu beschäftigen. Es reicht jedoch nicht irgendwelche leeren Worthülsen, wie „bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt“, „ist König“ oder „wir sind für unsere Kunden immer da“ über die Medien oder irgendwelche Hochglanzbroschüren zu verbreiten. Das Delta zwischen Marketing und dem eigentlichen Tun ist für die meisten Kunden merklich zu groß.

Insofern gehe ich bei dem Thema Banking und Technologie gerne die Überschrift Next Generation Finance mit. Beim generellen Thema Banking bleibe ich fest bei meiner Empfehlung: Back to the roots!

*Der Beitrag ist ursprünglich im aktuellen Newsletter des BANKINGCLUB erschienen und wird hier mit Erlaubnis des Verfassers gepostet.

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