In meiner aktuellen Kolumne für das Wall Street Journal Deutschland habe ich die Überschrift noch mit einem Fragezeichen versehen: Werden Versicherungen die neuen Banken? Wenn man aber genau hinschaut, dann kann man eigentlich das Fragezeichen auch wegnehmen.
“Welche Funktionen erfüllen Banken in kapitalistischen Gesellschaften?”, fragt Daniel Seikel in einem Arbeitspapier. Seine Antwort: “Neben der Durchführung des Zahlungsverkehrs und der Geldaufbewahrung fungieren Banken als Finanzintermediäre zwischen Kapitalgebern, zum Beispiel Sparern, und Kapitalnehmern, zum Beispiel Unternehmen. Dabei üben sie sogenannte Transformationsfunktionen aus. Dazu gehören die Losgrößentransformation (Ausgleich zu handelnder Beträge zwischen Kapitalgebern und -nehmern), die Fristentransformation (Ausgleich der Laufzeiten bei Kapitalanlage und -aufnahme) und die Risikotransformation (Verteilung des Risikos auf verschiedene Kapitalgeber)…”. Diese Merkmale treffen freilich nicht nur auf Banken zu, sondern auch auf Versicherungen.
In der Kolumne geht es darum, dass Versicherungen immer dichter an die Banken heran kommen. Die Annäherung beschränkt sich dabei nicht allein auf das Kreditgeschäft, sondern ist auch im Derivategeschäft zu beobachten.
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