Covid-19-Notes (Tag 4): #Insolvenzen #Rückflüge #Dubai #Zwangsurlaub #Homeoffice #Distanz

by Dirk Elsner on 23. März 2020

Erste Insolvenzen

Wahrscheinlich kann man in den nächsten Monaten einen eigenen Insolvenzticker starten, denn trotz staatlicher Hilfsmaßnahmen wird nicht jedes Unternehmen diese erhalten und nicht alle werden davon profitieren. Die ersten Insolvenzen sind bereits da. Im Handelsblatt ist zu lesen: “Die Coronakrise bringt ohnehin angeschlagene Systemgastronomen in Not. Vapiano hatte sich für zahlungsunfähig erklärt, Maredo beantragt Insolvenz.” Wie bereits 2008 müssen Unternehmen nun an den Stellschrauben zur Liquiditätssicherung drehen. Mein Bauch sagt mir, dass das aber diesmal härter wird als zur heißen Phase der Finanzkrise.

Wären wir noch nach Hause gekommen?

Wir verfolgen weiter die Lage in unseren Urlaubsländern und die Rückflugmöglichkeiten. Bisher lief noch alles normal. Aber heute hat Emirates bekannt gegeben, dass der Flugbetrieb zum 25. März komplett eingestellt wird. Um früher zurückzukommen hat unser Reisebüro zwar auf Etihad über Abu Dhabi umgebucht, normalerweise wären wir aber gestern über Dubai zurück nach Deutschland gekommen. Aber auch Etihad stellt ab übermorgen den Flugverkehr nach Deutschland ein. Im Status der App von Etihad erscheint die Meldung, vor der wir uns bereits vergangene Woche gefürchtet haben.

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Es war also so richtig knapp. Wir gehörten zu den Leuten, die für möglicherweise lange Zeit, das letzte Mal im Ausland Urlaub machen konnten.

Dubai vor der nächsten Krise?

Apropos Dubai. Auf dem Zwischenstopp auf dem Hinflug am 2. März haben wir noch die Plakate zur Weltausstellung gesehen, auf die sich Dubai ab Oktober freut. Auch meine Frau hat geplant, mit einer Delegation dort ein paar Tage zu verbringen. Nun, so schreibt das Handelsblatt, droht dem Emirat eine Wirtschaftskrise. “Dass die Weltausstellung Expo 2020 im Herbst dort stattfindet, glauben nur noch wenige.”

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Nach dem Urlaub der Zwangsurlaub

Meine Frau Martina muss sich wahrscheinlich nicht nur von der Weltausstellung verabschieden, sondern muss außerdem ihren Urlaub um eine Woche verlängern. Danach droht Kurzarbeit. Ihr Arbeitgeber, ein Verband für die Veranstaltungswirtschaft und Livekommunikation leidet bereits jetzt unter der Krise. Vielen Mitgliedern der Messe-, Veranstaltungs- und Eventwirtschaft sind die Aufträge weggebrochen. Und eine Besserung ist derzeit nicht in Sicht.

Erster Arbeitstag im Homeoffice

Nach drei Wochen Urlaub bin ich heute mit großer Spannung im Homeoffice gestartet. Neu ist das nicht gewesen, denn bisher verbringe ich ein bis zwei Freitage im Monat an meinem Heimarbeitsplatz auf dem ausgebauten Dachboden. Heute war das anders. Die ganze Abteilung befindet sich im Homeoffice, wie auch ein Großteil der Mitarbeiter der Bank. Beruhigend zu spüren, das Covid-19 zwar das Arbeiten selbst verändert hat, nicht aber die komplette Bank. 

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Spaziergänge auf Distanz

Meine Frau und ich haben uns noch nicht an die neue Wirklichkeit gewöhnt. Wir machen einen Spaziergang gehen einmal um den Flugplatz. Es ist ein komisches Gefühl diesmal, denn wir wollen niemanden zu nahekommen und das scheinen auch die Leute zu denken, die uns entgegenkommen.  Man schaut sich distanziert an, dafür grüßen sich aber nahezu alle Menschen, die sonst grußlos aneinander vorbeigehen.


Diese Notizen habe ich offline aufgeschrieben und erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Blog gestellt, dann aber unter dem Tag veröffentlicht, an dem ich die jeweiligen Gedanken hatte.

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