Covid-19-Notes (Tag 78): #Konjunkturhilfe #PEPP #USAJobkrise

by Dirk Elsner on 5. Juni 2020

130 Milliarden Euro: Superpille für deutsche Konjunktur

Die Große Koalition hat sich also auf ein milliardenschweres Konjunkturpaket verständigt, bestehend aus einer befristeten Mehrwertsteuersenkung, Überbrückungshilfen für Unternehmen, Investitionen in Zukunftsfelder und vieles mehr (Übersicht hier im Handelsblatt). Das Programm soll bei Verbänden und sogar Ökonomen auf ein überwiegend positives Echo stoßen. Kritische Worte kommen immerhin von der FAZ:

“Das Konjunkturpaket der Bundesregierung ist überdimensioniert. Die Dimension soll Zuversicht wecken, für den Aufschwung ist auch das wichtig. Der Wucht des staatlichen Eingreifens ohne Rücksicht auf Schulden haftet aber langsam auch etwas Verzweifeltes an.”

Pandemic Emergency Purchase Programme jetzt bei 1,35 Billionen Euro

Die EZB hat im März das Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) als geldpolitische Sondermaßnahme beschlossen. Ziel des PEPP ist es, “den Risiken für die geldpolitische Transmission und der Preisstabilität durch den außerordentlichen Rückgang wirtschaftlicher Aktivität im Euroraum infolge des Coronavirus (COVID-19) zu begegnen.” Es handelt es sich dabei um ein Ankaufprogramm im Umfang von 750 Mrd EUR für Anleihen öffentlicher und privater Schuldner. Dieses Programm wird auf 1,35 Billionen aufgestockt und die Laufzeit wird um ein halbes Jahr bis mindestens Mitte 2021 verlängert. Frühestens 2023 soll der Abbau der aufgehäuften Bestände beginnen, berichtet das Handelsblatt.

Jobwende in den USA?

Endlich einmal gute Nachrichten aus den USA. Es gibt Anzeichen für eine Wende bei der brutalen Beschleunigung der Arbeitslosigkeit. In denwurden im Mai rund 2,5 Millionen Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Von 14,7 Prozent im April – dem höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg – ist sie im Mai auf 13,3 Prozent gesunken. Laut Handelsblatt wurde eigentlich mit einem Abbau von weiteren acht Millionen Stellen gerechnet. Das ist eine sehr erfreuliche Meldung. Überhaupt nicht erfreulich ist das für die Ökonomen, die die Negativschätzung abgegeben haben, denn einmal mehr beweist dies, dass ökonomische Vorhersagen in Zeiten starker Ungewissheit nicht besser sind als Kaffeesatzleserei.

Laut New York Times konzentrierte sich das Beschäftigungswachstum auf Branchen, die zu Beginn der Krise am stärksten betroffen waren, wie Freizeit, Gastgewerbe und Einzelhandel. Aber auch im verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheitswesen und bei den freiberuflichen Dienstleistungen kamen Arbeitsplätze hinzu, was möglicherweise darauf hindeutet, dass der Schaden nicht so tief in die Wirtschaft hineingegriffen hat, wie viele befürchtet hatten.

Comments on this entry are closed.

Previous post:

Next post: