Umgang mit Massenausbruch in der Nachbarschaft Gütersloh spitzt sich zu
Schlechte Nachrichten haben in diesen Monaten die Eigenschaft, dass sie vor dem Abebben, sich erst einmal zuspitzen. So die Lage in unserem Nachbar-Landkreis Gütersloh. Nach den Infektionen in der Fleischfabrik Tönnies droht nun in weiteren Teilen von OWL ein Corona-Notstand. Laut unser lokalen Tageszeitung Neue Westfälische bildet das Land einen Krisenstab für die Regierungsbezirke Detmold, Arnsberg und Münster. 803 1029 1331 Tönnies-Mitarbeiter wurden bisher registriert. “Sämtliche Beschäftigte der Unternehmensgruppe Tönnies am Standort Rheda-Wiedenbrück unter Quarantäne gestellt sind – inklusive der Verwaltung, Management und der Konzernspitze.” Betroffen davon ist auch eine Kollegin meiner Frau. Die Kollegin hat einen Kurzzeitjob bei Tönnies ergattert, um ihrer Kurzarbeit aufzubessern.
Unterdessen leidet das ohnehin angeschlagene Image der Fleischfabrik und das seines Chefs Clemens Tönnies, wie die FAZ kommentiert.
Reproduktionszahl steigt auf 1,79 2,88
Der Massenausbruch in Gütersloh und an einigen anderen Stellen in Deutschland hat sogleich Auswirkungen auf die Reproduktionszahl Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet im aktuellen Lagebericht einen Anstieg des 4-Tage-R- Wertes auf 1,79. Ergänzend schreibt das RKI: “Da die Fallzahlen in Deutschland insgesamt auf niedrigem Niveau liegen, beeinflussen diese Ausbrüche den Wert der Reproduktionszahl relativ stark, ein bundesweiter Anstieg der Fallzahlen ist daraus bisher nicht abzuleiten.”
Im Update von heute Abend, so berichtet Spiegel Online, wird die Reproduktionszahl auf 2,88 nach oben korrigiert.
Wirtschaftlicher Tiefpunkt der Krise überschritten?
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) am 17.6. seinen Konjunkturbericht für das aktuelle Quartal vorgelegt. Darin unterstreicht das IfW, dass die Corona-Krise den schärfsten Einbruch der Wirtschaftsleistung seit Bestehen der Bundesrepublik markiert. Aber immerhin:
“Die deutsche Wirtschaft fasst nach dem Corona-bedingten Einbruch nur allmählich wieder Tritt. Zwar hat sie im April ihre Talsohle wohl durchschritten und dürfte mit den im Mai einsetzenden Lockerungsmaßnahmen einen Teil der Produktionsverluste rasch wieder wettmachen. Allerdings wird die vollständige Erholung von der Krise einige Zeit in Anspruch nehmen. So sind wichtige Abnehmerländer von der Corona-Pandemie wirtschaftlich stärker betroffen als Deutschland,so dass die Exporte nur nach und nach wieder anziehen.”
Weitere bemerkenswerte Erkenntnisse
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Die Bruttolöhne und -gehälter werden im laufenden Jahr wohl um rund 2 Prozent sinken
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die negativen Folgen der Corona-Krise für die verfügbaren Einkommen werden durch die deutlich steigenden Ausgaben für Arbeitslosengeld und Grundsicherung sowie durch das Kurzarbeitergeld aufgefangen, die zu einem kräftigen Anstieg der monetären Sozialleistungen um knapp 9 Prozent beitragen.
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Per Saldo dürften die Masseneinkommen im laufenden Jahr trotz der Krise recht robust um etwa 2 Prozent zulegen
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Massiv belastet durch den konjunkturellen Einbruch werden die Unternehmens-und Vermögenseinkommen der privaten Haushalte (Entnahmen), die im laufenden Jahr wohl um mehr als 8 Prozent einbrechen.
Ausatmen in Spanien nach 14 Wochen Notstand
Quelle: Worldometers
Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, dass sich Spanien zum Schutz gegen die Ausbreitung des Corona-Virus abgeschottet hat. Die Zeit schreibt dazu:
“In Spanien endet um 0 Uhr in der Nacht vom Samstag auf Sonntag der Notstand, den die Regierung wegen der Coronavirus-Pandemie ausgerufen hatte. Zum ersten Mal seit 14 Wochen dürfen sich die 47 Millionen Bürgerinnen und Bürger im ganzen Land frei bewegen. Auch die Grenzen sind für Urlauber aus Schengenstaaten wieder offen – mit Ausnahme der Grenze zu Portugal. Diese bleibt auf Wunsch der portugiesischen Regierung noch bis zum 1. Juli für die meisten Reisenden geschlossen.”
Fahrt nach Frankfurt
Das zweite Mal seit Ende Februar bin ich heute nach Frankfurt gefahren, um einmal wieder vor Ort zu arbeiten. Gefühlt war der Zug aber nicht voller als vor 4 Wochen. Dafür schien mir aber am Hauptbahnhof in Frankfurt mehr Aktivität zu herrschen. Trotz Maskenpflicht hielten sich aber längst nicht alle Menschen im Bahnhof an diese Regel.
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