Covid-19-Notes (Tag 97): #Gütersloh #Gastronomie #Weltwirtschaft #Lufthansa

by Dirk Elsner on 24. Juni 2020

Erster lokaler Lockdown im Landkreis Gütersloh

Ich habe hier schon einmal geschrieben, dass ich Sympathien für die Regelung habe, die Neuinfektionen auf Landkreisebene zu erfassen und ggf. mit lokal begrenzten Maßnahmen die Epidemie einzudämmen. Jetzt gibt es erstmals einen lokalen Lockdown, nämlich in zwei Landkreisen, die nebeneinander liegen: Gütersloh und Warendorf.  Die Beschränkungen sollen zunächst bis zum 30. Juni gelten. Bei uns in der Region glaubt aber niemand, dass es bei diesem Termin bleibt. Im Gegenteil, die Sorgen sind groß, dass erst jetzt viele weitere Tests zeigen werden, wie große das Ausmaß der Neuinfektionen tatsächlich ist.

Der Lockdown hat auch zur Folge, dass Menschen aus diesen Landkreise plötzlich nirgends mehr erwünscht sind oder sogar zur Abreise aufgefordert werden. Der Landkreis Osnabrück untersagt es Personen aus Gütersloh und Warendorf, im Landkreis Osnabrück Freizeitanlagen aller Art oder Veranstaltungen wie Konzerte, Theateraufführungen, Kinovorstellungen oder andere öffentliche oder private Kultureinrichtungen zu besuchen.

Meine Frau hat ein erstes persönliches Treffen mit Freundinnen wieder auf Skype verlagert, weil zwei aus der Gruppe aus dem Landkreis Gütersloh kommen.

Gastronomie kämpft

Nein zu dieser Überschrift habe ich keinen zu verlinkenden Artikel, sondern nur ein Gespräch mit einem Gastronom eines bekannten Lokals in Frankfurt. Der kann nämlich nur noch 50% seine Plätze belegen durch die Maßnahmen. Und obwohl das Lokal sehr gut besucht wird, schafft er es nicht kostendeckend zu arbeiten. Er zerre von der staatlichen Unterstützung und davon, dass bei ihm die Betriebsausfallversicherung gegriffen habe. Das ist bekanntlich längst nicht bei allen Versicherung, die bei Unterbrechung des Geschäftsbetriebs zahlen sollen, der Fall.

Dauerkrise der Weltwirtschaft?

Die Krise der Gastronomie ist also längst nicht vorbei. Und ebenso fürchtet der Internationalen Währungsfonds (IWF) eine Dauerkrise der Weltwirtschaft. Während hierzulande ja eher das Hauptproblem zu sein scheint, ob und wohin man in diesem Jahr in den Urlaub fahren kann, ist der Blick in die Glaskugel der Wirtschaftspropheten getrübt. Das Handelsblatt schreibt:

“Gita Gopinath, Chefökonomin des Internationalen Währungsfonds (IWF), befürchtet, dass sich die Rezessionen in fast allen Ländern der Erde gegenseitig noch weiter verstärken und in eine weltumspannende Dauerrezession münden könnten. Der IWF korrigierte entsprechend am Mittwoch seine Konjunkturprognose nach unten.

Der Fonds erwartet nun, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 4,9 Prozent schrumpft. Für Deutschland rechnet er mit einem Minus von 7,8 Prozent – im April lag die Prognose noch bei 7,0 Prozent. Die Euro-Zone schrumpft demnach gar um 10,2 Prozent, bei Schrumpfungsraten für Frankreich, Italien und Spanien von deutlich über zwölf Prozent.”

H-Day für die Lufthansa

Es ist auf den ersten Blick nicht ganz einfach zu verstehen, warum sich Heinz Hermann Thiele, Unternehmer und Großaktionär bei Lufthansa, gegen die Staatsrettung der größten deutschen Fluggesellschaft stemmte. Tatsächlich sind aber mit staatlicher Unterstützung Einflussnahmen und Auflagen verbunden, die die unternehmerische Freiheit einschränken können.  Thiele hat anscheinend noch andere Möglichkeiten gesehen, sich aber nun offenbar doch überzeugen lassen, dem Rettungsplan zuzustimmen. Am Donnerstag findet dazu die außerordentliche Hauptversammlung in digitaler Form statt.

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