Werder Wunder im leeren Stadion
Ein Grund, warum meine Begeisterung für den Fußballsport nachgelassen hat, lag auch daran, dass mein Lieblingsteam Werder Bremen die schlechteste Saison ever seit Bestehen der Bundesliga abgeliefert hat. Selbst im Jahr des bisher einzigen Abstiegs 1979/80 holten die Grünweißen von der Weser mehr Punkte als in dieser Saison. Und nun gelang Werder am letzten Spieltag zumindest ein Teilwunder, denn die Mannschaft rettete sich auf einen Relegationsplatz mit einem Wahnsinnsspiel gegen Köln bei einer gleichzeitigen Niederlage von Fortuna Düsseldorf bei Union Berlin. Bei diesem Spiel konnte man glatt vergessen, dass auch dieses Spiel im leeren Stadion stattfand. Und trotz Verbot versammelten sich hunderte von Fans vor dem Stadion. Das zeigt einmal, der emotional getriebene Wille zum gemeinsamen Dopamin-Event hebelt bei vielen Menschen den rationalen Gedanken einer abstrakten Bedrohung aus.
Auf die Reaktion von Innensenator Mäurer darf man jetzt gespannt sein. #Werder #sportblitz https://t.co/bTHVcbYxaX
— buten un binnen (@butenunbinnen) June 27, 2020
Nun träumen viele (ich auch) von der heißesten Relegation aller Zeiten in der Bundesliga. Das wäre Werder Bremen gegen den Hamburger SV: "Im Frühjahr 2009 sprengen der SV Werder Bremen und der Hamburger SV die Normalität des Spielplans: Vier Duelle binnen neunzehn Tagen. Tagebuch einer epischen Schlacht," erinnert 11 Freunde.
Ferienbeginn
Die zweitwichtigste Zeit des Jahres hat in Deutschland begonnen: die Ferienzeit. Während die weltweiten Zahlen der Neuinfektionen durch Sars-CoV-2 weiter aufwärts gehen, hat sich die Lage in Europa entspannt. Europäische Urlaubsländer lassen wieder Gäste ins Land und viele Bürger aus NRW sind gestern in die Ferien gestartet. Erwartungsgemäß gibt es einen Gästeansturm an den deutschen Küsten. Ob es wirklich überall so voll aussieht, wie hier auf einem Foto der FAZ, vermag ich nicht zu sagen. Uns wäre das jedenfalls zu voll.
Keine Angst vor Mutationen
Eine Frage, die meine Frau und ich in dieser Woche diskutiert haben, ist die ob Mutationen des von Sars-CoV-2 eigentlich gefährlicher sind oder nicht. Lars Fischer liefert auf Spektrum.de dazu Gehirnfutter:
“Das Coronavirus mutiert, und die genetischen Neuerungen können die Spielregeln der Pandemie ändern …. Die meisten Mutationen allerdings beseitigt die Selektion. Eine zufällige Veränderung an einem funktionierenden Protein behindert mit überwältigender Wahrscheinlichkeit dessen Arbeit. Mutationen, die großen Schaden anrichten, verschwinden schnell wieder.“
Unsere Hoffnung ist, dass langfristig Mutationen des Virus an Aggressivität verlieren. Dazu schreibt Fischer:
“So gehen viele Fachleute davon aus, dass Epidemieviren dazu neigen, mit der Zeit harmloser zu werden. »Es ist tatsächlich eine sehr einleuchtende Idee, dass es im Interesse eines Krankheitserregers ist, seine Gefährlichkeit zu verringern, um seine Ausbreitung zu erhöhen und damit seine Chance, in der Bevölkerung zu bestehen«, sagt Sébastien Calvignac-Spencer. Ein extrem tödliches Virus könne zum Beispiel zu schnell töten, um sich effektiv zu verbreiten.”
Es aber keine Garantie, dass Sars-CoV-2 im Lauf der Zeit harmloser wird.
Wandern und Bike-Fahren in Corona-Zeiten
Meine Frau und ich scheinen wirklich alle Klischees der Corona-Spießer zu erfüllen. Wir haben hier die nähere Umgebung des Teuteburger Walds zum Wandern entdeckt. Ich selbst fahre mehrmals in der Woche nach “Büroschluss” im Homeoffice eine Runde Rad. Und nun hat sich meine Frau, weil sie mit ihrem Rad nicht hinterhergekommen ist, ein E-Bike gegönnt. Wandern und E-Bike-Fahren boomen in Coronazeiten ist immer wieder zu hören. Und nach Klopapier, roten Linsen und Nudeln sind in der Corona-Krise nun Fahrräder heiß begehrt, schrieb vor einigen Tagen die Deutsche Welle. Wir sehen also einen kriseninduzierten Nachfrageshift.
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