Machen die Konjunkturmeldungen die Stimmung schlechter als sie ist?

by Dirk Elsner on 7. August 2008

Aktuell sorgen die Konjunkturmeldungen zwar für negative Stimmung. Schaut man aber z.B. auf die Erwartungen der Vorhersagebörse Intrade, dann sahen die dort aktiven Marktteilnehmer bis etwa Mitte April eine wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in den USA in 2008. Aktuell beträgt die Wahrscheinlichkeit noch für eine Rezession in 2008 noch etwa 23% gegenüber einem Höchststand von 79%.

Für 2009 liegen die Werte aktuell übrigens aktuell bei etwa 50% und haben Anfang Juli noch über 60% betragen.

Machen also die Schlagzeilen über die Konjunktur die Stimmung schlechter als sie ist? Es spricht einiges dafür.  Titelt die FAZ.net noch „Industrieaufträge brechen weg – „Gruselige Zahlen„, so ist am Ende des gleichen Artikels zu lesen, dass Fachleute für den gesamten Euro-Raum keine Rezession, jedoch eine einknickenden Konjunktur erwarten.

Das Handelsblatt macht es aber auch nicht besser. „Konjunkturkrise: Voll erwischt“ hieß es gestern. Auch hier muss man erst zur Seite 2 klicken, um zu erfahren, dass der Konjunkturchef des Kieler IfW „nur noch mit einem Plus von 1,0 Prozent in 2009″ rechnet. Konjunktur- und Wachstumskrise sieht anders aus.

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