BSI warnt vor Google Crome und kritisiert Ausnutzung der Marktmacht

by Dirk Elsner on 6. September 2008

Wurde Coogle Crome am ersten Tag noch eher unkritisch und euphorisch von Medien und der Netzgemeinde gefeiert, setzte sich spätestens ab Mittwoch die Skepsis durch. Mehr und mehr Schwachstellen wurden bekannt. Ins Visier gerieten nun endlich auch die Lizenzbedingungen und die Datensammelwut von Google.

Heute hat es die Netzgemeinde amtlich bekommen. Das „Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik“ (BSI) hat eine deutliche Warnung ausgesprochen: „Googles Browser Chrome soll „nicht für den allgemeinen Gebrauch“ eingesetzt werden – aus Prinzip, aber auch aus begründetem Misstrauen.“ Es sei problematisch, so BSI-Sprecher Matthias Gärtner, dass Google ein Produkt in der Testversion aufgrund seiner Marktmacht einer breiten, zum Teil technisch wenig versierten Öffentlichkeit zugänglich mache.

Gestern Abend noch hatte ein Sicherheitsunternehmen eine neue Lücke gemeldet. Dies soll es einem Angreifer erlauben, „die Kontrolle über den Rechner des Nutzers zu übernehmen, ihn auszuforschen, mit Viren zu verseuchen oder fernzusteuern.“

Zu Recht kritisch beeugt das BSI die Datensammelwut von Google. Chrome nimmt ständig bei Eingaben Kontakt mit den Googleservern auf. Dabei sollen viel mehr Daten als nur Suchanfragen übertragen werden.

Mich hatte die unkritische Euphorie ja bereits am Mittwoch erschreckt. Nun entsteht endlich die notwendige Distanz zu dem unfertigen Jüngling.

Fragen darf man sich übrigens, ob Google seine marktbeherrschende Stellung missbraucht, wenn es den Browser so prominent auf seiner Homepage bewirbt. Microsoft wurde es ja mal untersagt, seinen Browser so eng mit seinem Betriebssystem zu verknüpfen. Im Prinzip geht Google den gleichen Weg, nur das diesmal Browser und Websuche eng verknüpft werden.

Comments on this entry are closed.

Previous post:

Next post: