Nach dem Showdown an diesem Wochenende steht nun offensichtlich fest: die Investment Bank Lehman Brothers Gläubigerschutz beantragen wird. Noch ist allerdings nicht klar, ob dies nicht auch Bestandteil des Verhandlungspokers ist und sich nicht doch noch um 5 Minuten nach 12 eine Lösung finden wird. Am Wochenende hatten bekanntlich zahlreiche Banken um das Überleben gerungen. Wie heute Morgen auf WDR 5 zu hören war, soll auch die Deutsche Bank an den Rettungsversuchen von Lehman beteiligt gewesen sein. Nicht gelöst wurde aber die Frage, wer welche Risiken aus dem Lehman Porfolio übernimmt. Die US-Regierung hat ein eigenes Engagement diesmal abgelehnt.
Auch deutsche Kreditinstitute werden von dem Ausfall von Lehman betroffen sein, weil sich viele von ihnen aufgrund der strengen Eigenkapitalvorschriften über sogenannte Credit Default Swaps absichern. Auf diesem Markt für Kreditderivate gehörte die viertgrößte Investmentbank zu den wichtigsten Spielern.
Nun wird die kollektive Intelligenz der internationalen Finanzszene an einer Lösung arbeiten müssen, die wohl etwas komplizierter aussehen wird, weil staatlichen Stellen nicht die Risiken übernehmen wollen. Hier hatte man sich in letzter Zeit zu oft auf Regierungsintervention verlassen. Wahrscheinlich dürften aber die jeweiligen Zentralbanken eingreifen und die Märkte mit entsprechender Liquidität stützen.
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