Ausriss aus der Website der HSH Nordbank
Den Landesbanken geht es seit dem Zusammenbruch von Lehman dreckig. Besonders dreckig geht es dabei der HSH Nordbank, die dazu auch noch in den Schmutz einer politischen Debatte hineingezogen wird. So jedenfalls wird die Dauerberichterstattung in Hamburger Medien von Insidern interpretiert. Darin wird vor allem den Versuch gesehen, den Finanzsenator der Hansestadt Hamburg, Michael Freytag (CDU), zum Sturz zu bringen. Förderlich für die sachliche Lösung der Probleme ist das nicht.
In diesem Zusammenhang spült das Hamburger Abendblatt jede Menge Information in die Öffentlichkeit über eine Bank, die in den vergangenen Jahren sehr viel Wert darauf gelegt hat, nicht in den Blickpunkt zu rücken. In der vergangenen Woche hat das Abendblatt der Bank ein ausführliches Special auf einer Doppelseite gewidmet, die auch über das Internet abrufbar ist. Darin zeichnen Reporter den Weg der HSH Nordbank zum aktuellen Desaster nach.
Das Schöne an dem Beitrag ist, dass die Ursachen für die Krise der Bank gerade nicht in einem anonymen Monster mit dem Namen Finanzkrise zu suchen sind, sondern dass Eigentümer und Management der Bank -wie viele andere Banken auch – kräftig das Monster, das sie nun zu fressen droht, aufgepäppelt haben. Aufsicht und rechtliche Rahmenbedingungen haben außerdem dafür gesorgt, dass die Ketten des Monsters reissen konnten.
Dass nebenbei einzelne Manager des Instituts den Abschluss eines besonderen Geschäfts mit einen über 16.000 Euro teuren Champagner gefeiert hatten, ist dabei nur eine Schlagzeile für den Boulevard. Die Empörung mag man teilen, letztlich werden damit nur die Exzesse bestätigt, die der City Boy Geraint Anderson schon ans Licht gebracht hat.
Weitere Beiträge des Hamburger Abendblatts zur HSH Nordbank
Die Landesbanken und ihr Auftrag
Minister und Senator in Bedrängnis
HSH Nordbank: Zitate
Wie hoch wird der Verlust 2008?
Die HSH-Krise und die Konsequenzen für Kiel
Großes Dossier: Die HSH-Nordbank-Krise
Nordbank: Hamburg droht neues Milliarden-Risiko
Beitrag steht unter Creativ Commons Lizenz 3.0.
Comments on this entry are closed.