Wohin wandert der Online-Journalismus?

by Gastbeitrag on 14. Februar 2009

Diese Frage hat Nicole Appelt unter der Überschrift “Quo vadis, Online-Journalismus?” in der Readers Edition gestellt. Sie schreibt dazu:

Seit Tagen rumort es in der Medienlandschaft. Nach nur einem Jahr stellt die Verlagsgruppe Holtzbrinck ihr Nachrichtenportal zoomer.de Ende Februar ein. Meldungen wie “Zoomer.de hat ausgezoomt” oder “Sendeschluss für Zoomer” bestimmen seither die Nachrichtenlage und auch Noch-Chefredakteur Frank Syré, der allerdings schon einen neuen Job in der Tasche hat, wandte sich mit “Es ist vorbei” noch einmal persönlich an seine Usergemeinde. Mit Nachrichtenurgestein Ulrich Wickert an der Spitze sollte damals im Februar 2008 etwas völlig Neues geschaffen werden. Nun zwingt die Medienkrise das “teure Experiment” in die Knie und lässt so manch involvierten Redakteur aus dem 40-köfpigen Kader um seine Zukunft bangen.

Quo vadis, Online-Journalismus?” erscheint in Anbetracht dessen eine berechtigte Frage. Aufgeworfen wird sie von Peter Artmann, seines Zeichens Wissenschaftsjournalist und Webdesigner, der sich auf seinem Blog scienceblogs.de just heute intensiv mit der derzeitigen wirtschaftlichen Situation auseinandersetzt. “Es macht wenig Sinn sich die aktuellen Entwicklungen als Chancen schön zu reden. Die Krise ist da. Schneller als erwartet werden langfristige Investitionen in eigenständige journalistische Angebote im Online-Bereich zusammengestrichen”, fasst er die derzeitige Lage zusammen, die im Fall zoomer.de ein herausragendes Beispiel findet. Von “Druck auf den Anzeigenmärkten” ist im Verlagshaus die Rede “ökonomische Erfolgsausichten” werden in Frage gestellt.

“Wohin also geht die Online-Reise?”

Doch wie wird mit Online-Angeboten denn nun eigentlich Geld verdient? Wird überhaupt welches verdient? Der Autor ist skeptisch und fragt ganz offen: “Wohin also geht die Online-Reise?” Geht es in Richtung kostenpflichtiger Angebote? Oder werden wir gar erleben, wie mehr und mehr “unprofitable” Seiten vom Netz genommen werden, damit noch mehr Leute ihre Jobs verlieren und Profis sukzessive durch Laien ersetzt werden?

Wie es seiner Meinung nach richtig gemacht wird, zeigt Artmann anhand von NEtotal, einer von Schülern produzierten Sendung, die auf einem eigenen YouTube-Kanal zu finden ist. Doch ob das der Weisheit letzter Schluss ist…

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