Das werden ja die Xingler, StudieVZler und andere Netzwerker nicht gern lesen: “Macht Netzwerken einsam und krank?” fragt der blogaboutjob und zitiert dabei aus einer Studie von Aric Sigman vom Londoner Institute of Biology.
“Zwar können durch die neuen Medien Kontakte ganz global geknüpft und gepflegt werden, aber eben nur virtuell. In der Realität entfernen sich die Menschen immer weiter voneinander. Und das hat Folgen. Zeit, die vorher in realer Interaktion mit Menschen genutzt wurde, wird nun virtuell verbracht. Diese Anonymisierung des Einzelnen hat sogar schon Auswirkungen auf das Familienleben. Die Studie wurde in U.K. erstellt. Demnach essen Kinder dort, im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern mit weniger Network-Affinität, kaum noch mit ihren Eltern zusammen an einem Tisch.”
Weitere physiologische Wirkungen kann man im blogaboutjob nachlesen. Dass Netzwerken krank macht, kann ich zwar nicht bestätigen. Netzwerken kann aber stressig werden, wenn man zu viele Kontakte einfach schon aus Zeitgründen nicht angemessen pflegen kann. Persönlich glaube ich auch, dass man nicht ausschließlich netzwerken kann, sondern sich auch um Inhalte für die Netzwerke kümmern sollte. Verbindungen allein schaffen keinen Wert, sollten aber Vertrauen schaffen. Nur merkwürdig, dass sich ausgerechnet in den Hochzeiten des Netzwerkens das Vertrauen verabschiedet hat. Wäre ja interessant, mal darüber nachzudenken oder zu schreiben. Aber heute ist Sonntag. Und das Wochenende sollte dem wichtigsten Netzwerk gehören: der Familie.
Wer nur Kontakte sammelt, ohne ein Gespräch, real oder virtuell, zu vertiefen, hat am Ende eben nur Kontakte und kennt keine Menschen. Woher soll da das Vertrauen kommen?
Wenn man zusammen an Inhalten arbeitet, stellt sich dagegen das Vertrauen ganz schnell ein, zumindest soweit es der Art des Kontaktes angemessen ist.
Davon abgesehen: wird Netzwerken ohne Inhalt nicht sehr schnell langweilig? Das gilt natürlich offline ganz genauso.
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