Wie die Bonusdebatte zu neuen Gehaltsstrukturen und Frust führt

by dels on 27. März 2009

So hätte man einen Beitrag in der Financial Times Deutschland am Dienstag auch überschreiben können. Unter der Überschrift titelte das Blatt auf seiner Website Bonusregeln drohen ins Leere zu laufen. Die negative öffentliche Stimmung zu der besonderen Form der Managervergütung führe nämlich dazu, die jetzt diskutierten “Begrenzungen bei Boni zu umgehen, indem sie Grundgehälter erhöhen – was dem Gedanken einer leistungsbezogenen Vergütung zuwiderläuft.” Damit wird im Prinzip nur erreicht, dass die leistungsabhängigen Komponenten reduziert werden. Auch über Erfahrungen in der Vergangenheit mit Umgehungsmöglichkeiten berichtet der Artikel.

Unterdessen wird das Klima um die Bonusdebatte von beiden Seiten angeheizt. Genauso überflüssig wie Protestaktionen, die Manager persönlich bedrohen, ist ein übrigens das in der New York Times veröffentlichte Schreiben eines AIG-Manager. Darin macht er seinem Frust Luft: „Ich bin enttäuscht und frustriert über den Mangel an Unterstützung“, schreibt Jake DeSantis, bis vor kurzem Vize-Präsident des Finanzkonzerns. Ausführlich erläutert der Manager die Gründe für seinen Rücktritt – vor allem beklagt DeSanitis, wie er und seine Kollegen von Liddy und US-Politikern an den öffentlichen Pranger gestellt wurden,” schreibt Spiegel Online. Charmant allerdings die Lösung die DeSantis wählt. Er gibt seinen Bonus nicht zurück, sondern will ihn Spenden an “Opfer der Finanzkrise”.

Weniger charmant dagegen sind die Schlagzeilen aus Frankreich und England über eingeschlagene Scheiben und brennende Reifen. Solche Taten sind genauso zu verurteilen, wie viele öffentlich bekannt gewordene Schamlosigkeiten der Banker. Aber aktuell scheinen beide Seite Interesse daran zu haben, weiter die Bonussuppe überkochen zu lassen.

Comments on this entry are closed.

Previous post:

Next post: