Wie man das Kreditrisiko richtig misst

by Dirk Elsner on 22. April 2009

Ob sich die Experten der Bundesregierung, die sich aktuell Gedanken über eine Bad-Bank-Konstruktion machen, auch über diese Webseite informieren, ist unbekannt. Für die Controller von Kreditrisiken ist die Website defaultrisk.com allerdings eine echte Goldgrube, denn regelmäßig weist  die Seite auf aktuelle und fundierte Papiere hin. Ein umfangreiches neues Arbeitspapier der Bank for International Settlements zeigt jetzt, warum die Unsicherheit von Bewertungsparametern eine wichtige Rolle spielt. An dem Beitrag “Measuring portfolio credit risk correctly: why parameter uncertainty matters” (43 Seiten, pdf) werden allerdings nur Mathefreaks wirklich Freude haben.

enigma April 22, 2009 um 19:56 Uhr

Man kann noch so sophisticated über Risiko schreiben wie man will, den Umstand, daß Risiken nicht wissen, daß sie unabhängig verteilt sein sollen, kann man mit noch so vielen stochastischen Unabhängigkeitsannahmen nicht aus der Welt schaffen. Um aber Kapitalmarkttheorie zu betreiben, muß man genau das voraussetzen. Das heißt: das Kreditrisiko wird genau so lange richtig gemessen, wie die Voraussetzungen und Randbedingungen den Unabhängigkeitskriterien genügen, gelten diese nicht, sind die Resultate beim Teufel. (LTCM = Long Tail Capital Mismanagement)

Natürlich muß man sich um Risiken kümmern, aber ich vermute, daß ein gutes Bauchgefühl jede noch so betont mathematische Ableitung richtig alt aussehen läßt. Da aber bei Finanzinstituten auch nur noch verwaltet wird, muß das wohl so sein!

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