Der Blick Log ist bekanntlich eines privates Weblog über Wirtschaft, Finanzen, Business und mehr. In diesen Tagen häufen sich die Artikel zum “ … und mehr” und heben ganz ohne Wirtschaftsbezug die Siege einer bestimmten Mannschaft hervor. Und das ist gut so, denn auch am Sonntag gab es einen weiteren Festtag in der Hansestadt an der Weser.
In einem Spiel, in dem es für Werder um nichts ging, schenkte die Bremer B-Mannschaft Thomas Schaaf zum 10-jährigen Trainerjubiläum einen weiteren Sieg gegen den norddeutschen Rivalen. Der Sieg (hier der Spielbericht) trägt hoffentlich ebenfalls dazu bei, dass sich Schaaf nicht von den Wölfen (weg)reißen lässt.
Hier Pressestimmen zu der ungewöhnlichsten Spielserie der deutschen Fußballgeschichte:
Spon: Aus dem Himmel in die Hölle: “In Hamburg sagt man Tschüss. Raus aus dem Pokal, raus aus dem Europacup, raus aus dem Titelrennen – und immer sind es dieselben Typen gewesen, die dafür verantwortlich waren – wie am Sonntag bei der Niederlage in Bremen: Almeida! Diego!! Pizarro!!! Wiese!!!! Namen für das Wörterbuch des HSV-Unmenschen. Man kann noch nicht mal die allseits beliebte Ausrede strapazieren, die Mannschaft sei nach all den Pflichtspielen am Ende der Saison schlicht körperlich am Ende gewesen – für Werder galt die Belastung, bis zum Saisonende drei Wettbewerbe gestalten zu müssen, genauso.”
Tagesspiegel: “Dreimal ist Bremer Recht, viermal auch nicht schlecht. Unter dieses scherzhafte Credo hatte Werders Geschäftsführer Manfred Müller das Dauer-Nordderby Bremen versus Hamburg gestellt. Viermal ist offensichtlich aber einmal zu viel: Für die letzte Auflage binnen 19 Tagen, gestern zur Abwechslung mal um Bundesliga-Punkte, boten etliche Dauerkarteninhaber vor dem Weserstadion ihre Tickets zum Kauf an. Offenbar hatte Werders Stammkundschaft ihren wankelmütigen Lieblingen einen solchen Kraftakt im Liga-Alltag gar nicht mehr zugetraut. Mit einer Energieleistung, dazu kämpferisch und spielerisch ansprechend, gewann Werder Bremen das letzte und spannungsärmste dieser Duelle mit 2:0 (1:0). … Die Anhängerschaft hatte als witzelnde Reminiszenz an das Donnerstagsspiel im Hamburger Volkspark den Innenraum des Weserstadions mit zahllosen Papierkugeln eingedeckt und bedachte den Gegner mit anderthalbstündigen Gesängen voller Hohn und Häme.”
Hamburger Abendblatt: “Wieder nur Mittelmaß: Verliert der HSV jetzt alles? Nach der 0:2-Pleite bei Werder Bremen droht das Saisonfinale des Hamburger SV zum Desaster zu werden. Hugo Almeida besiegelte mit einem Doppelpack die erneute Derbyniederlage und stürzt den HSV ins Tal der Tränen. Durch den Dortmunder Sieg (4:0 gegen Karlsruhe) rutscht die Elf von Trainer Martin Jol auf den sechsten Tabellenplatz und steht damit derzeit nicht mehr im internationalen Wettbewerb. Drei Tage nach dem Aus im Uefa-Pokal-Halbfinale beendeten die Bremer nun auch endgültig alle Meisterschaftsambitionen des Nord-Nachbarn. Um in der kommenden Saison in Europa spielen zu dürfen, muss der HSV jetzt auf Schützenhilfe hoffen. Aus der besten Spielzeit seit 1987 droht nun die Saison der verpassten Möglichkeiten zu werden. … Vor 19 Tagen träumte ganz Hamburg noch von drei Titeln, jetzt das Aus im Pokal, das Aus in Europa und auch die Meisterschale wird in diesem Jahr nicht auf dem Hamburger Rathaus-Balkon landen”
Bild: “Werder ist endgültig der Alptraum für den HSV. Nach DFB-Pokal und Uefa-Cup schossen die Bremer die Hamburger mit 2:0 auch endgültig aus dem Titel-Rennen – und vielleicht sogar aus Europa (nur noch Platz 6). Der HSV holt also nur das Trottel-Triple!”
Goal.com: “Starke Saison endet ernüchternd Der dreifache Titelträumer ist nicht irgendein Team, sondern der große Rivale im Norden: Werder Bremen! Das macht es für das Team des Niederländers Martin Jol umso bitterer. Eine an sich grandiose Saison wird auf der Schlussgeraden doch noch zur puren Ernüchterung. Während Werder zwei Finals beiwohnt muss der HSV wieder einmal mit einer Saison ohne Finale und Titel Vorlieb nehmen.”
Hamburger Morgenpost: HSV am Boden – Werder lacht sich kaputt: Wenigstens eine gute Nachricht nahm der HSV mit nach Hause: Die Werder-Wochen sind vorbei. Albträume in Grün-Weiß wird es nach dem DFB-Pokal- und UEFA-Cup-Aus sowie dem gestrigen 0:2 (0:1) an der Weser bis auf Weiteres nicht mehr geben. Die schlechte Nachricht: Es kann alles noch viel schlimmer kommen. Rang sechs steht nun zu Buche, der HSV wäre damit raus aus dem internationalen Geschäft. Die so vielversprechende Saison droht in einer sportlichen Katastrophe zu münden.
HSV.de: “Der HSV konnte sich für das Ausscheiden im UEFA Cup-Halbfinale leider nicht revanchieren. Im Bundesliga-Nordderby unterlag die Mannschaft von Trainer Martin Jol am Sonntag (10.05.09) Werder Bremen mit 0:2 (0:1). Hugo Almeida hatte die Schaaf-Elf in der 34. Minute mit 1:0 in Führung gebracht. Bevor die Rothosen in der zweiten Halbzeit weiter auf den Ausgleich drücken konten, traf Almeida ein zweites Mal zum 2:0 (49.). Trotz zahlreicher Möglichkeiten auf beiden Seiten blieb es bis zum Ende bei diesem Stand.”
werder.de "Vier-Chancen-Tournee": The winner is … Werder! “Turbulente Tage liegen hinter allen Bremer und Hamburger Fans. Mit dem Bundesliga-Sieg der Bremer im Weser-Stadion ging die Serie von vier Nordderbys zu Ende. Zeit, um Bilanz zu ziehen. Aus diesen Duellen gehen wir als Sieger hervor. Gefühlt waren wir zuvor ‚die Nummer 1 im Norden‘ und bleiben es auch. Den Angriff des HSV in diesem Jahr haben wir abgewehrt. Aber das ist nur eine Momentaufnahme. Nächstes Jahr werden wir uns wieder wehren müssen, aber wir verteidigen uns mit allen Mitteln. Und wenn wir mal den Kürzeren ziehen, dann greifen wir danach wieder an. Diese Einstellung ist doch der Reiz an dieser Dauer-Rivalität. Das ist ein Dauerzustand", schmunzelte Klaus Allofs und listete seine ganz persönlichen Eindrücke der letzten vier Begegnungen gegen den HSV auf: "Insgesamt war es eine große Belastung für beide Teams. Es standen sich zwei gleichstarke Teams gegenüber und man konnte in den ersten drei Partien erkennen, wie eng es immer war. Der HSV hat uns viel abgefordert. Wir brauchten einmal sogar das Elfmeterschießen. Dass wir uns in allen Wettbewerben durchsetzen, davon hätte man nicht ausgehen können. Es hätte alles passieren können, auch wir hätten alles verlieren können. Bis auf die ersten Halbzeit im UEFA-Cup-Spiel in Bremen haben wir uns aber sehr gut verkauft. … Bilanz wurde auch beim Hamburger SV gezogen. Sportchef Dietmar Beiersdorfer: "Das war für alle sehr anstrengend. Die Spiele waren bis auf das heutige sehr, sehr eng. Leider sind die Spiele nie in unsere Richtung ausgeschlagen, das lag aber auch an uns. Wir haben zwar in dieser Saison zwei Mal verloren, zwei Mal gewonnen und einmal Unentschieden gespielt, gefühlt ist das aber keine ausgeglichene Bilanz. Die Bremer sind uns eine Brustweite voraus. Wir haben dieses Jahr viel aufgeholt, mal sehen wie es nächste Saison aussieht."
Weitere Berichte
HB: Almeida entscheidet Nordderby im Alleingang
Wolfsburg buhlt um Schaaf – offenbar erfolglos
NZZ: HSV verliert gegen seinen Dauerrivalen
Hamburg verliert auch das finale Nordduell
Comments on this entry are closed.