Intradaykursexplosion: Anstieg der US-Arbeitslosigkeit geringer als erwartet?

by Dirk Elsner on 5. Juni 2009

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Indraday DAX nach Veröffentlichung der US-Arbeitslosenzahlen 14.30 Uhr

Das ist schon merkwürdig. Die Bundesbank gibt eine schlechte Konjunktur-Prognose ab und toppt das Horrorszenario der Regierung. In den USA steigen die Arbeitslosenzahlen auf den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Rezession im Dezember 2007. Und dennoch starten vorbörslich die US-Aktien nach Veröffentlichung der Arbeitslosendaten (siehe Bericht hier im Wall Street Journal) durch und ziehen auch den DAX nach oben. Warum? War der Anstieg geringer als erwartet? Nein. Die Arbeitslosenquote stieg im Mai auf 9,4%, den höchsten Stand seit August 1983. Erwartet wurden aber 9,2%.

Möglicherweise haben wieder einmal Anmerkungen von Ben Bernanke für einen Schub gesorgt. Der FED-Chef spricht von den Arbeitslosenzahlen als nachlaufenden Indikator und sieht weiter eine Erholung.  Dennoch, die Schlagzeilen unten klingen nicht sehr ermutigend. Da scheint also eine Portion Hoffnung Teile der Wirtschaft zu erfassen, dass sich die dunklen Prognosen als falsch erweisen mögen. Ausgeschlossen ist das nicht.

Mit Sicherheit werden wir heute Abend wieder eine plausible “post-hoc-Erklärung” für den Anstieg erhalten. Angesichts der Gesamtlage darf diese durchaus kritisch hinterfragt werden.

In diesem Sinne wünsche ich ein schönes Wochenende.

Weitere Berichte zur Konjunkturlage

HB: US-Zahlen beflügeln den Dax

HB: Dow Jones: Berechtigte Hoffnung auf guten Start

FTD: Bundesbank pessimistischer als Regierung

Focus: Bundesbank rechnet mit heftigem Einbruch

Focus: Konjunktur: EZB warnt vor massivem Wirtschaftseinbruch

Focus: Konjunktur: US-Starökonom warnt vor dem Horror-W

HB: Ackermann schaut skeptisch in die Zukunft

Focus: Ackermann blickt sorgenvoll in die Zukunft

Ifo-Geschäftsklimaindex: Die Bosse kommen wieder in Stimmung

Adrian Juni 5, 2009 um 23:24 Uhr

Ob es einem gefällt oder nicht. Solche scheinbar irrationalen Bewegungen um 14:30 Uhr an manchen Freitagen (oder auch donnerstags) sind nichts ungewöhnliches. Wie Du schon mal richtig bemerkt hast, war der Markt irrational als es permanent runter ging. Jetzt sehen wir das Gegenteil. Der Markt sucht mach einer Begründung solange die Musik spielt…
Schlecht sind diese Reaktionen auf die 14:30 Uhr Nachrichten nicht. Sie beweisen , es gibt derzeit keine anderen relevanten Nachrichten. Und das nährt die Hausse.

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