Arcandor-Pleite – Pressemeldung im Wortlaut und Reaktionen

by Dirk Elsner on 9. Juni 2009

Die Bundesregierung und Arcandor haben das Fenster geschlossen. Die weiteren Schlagzeilen des Tages sind bekannt:

Focus: Karstadt-Krise: Arcandor beantragt Insolvenz HB: Arcandor stellt Insolvenzantrag
Focus: Todesstoß durch die Eigentümer FTD: Arcandor erklärt sich zahlungsunfähig
HB: Zeit der Zocker bei Arcandor FTD: Was die Arcandor-Pleite bedeutet
Focus: Was Angestellte fürchten müssen Wiwo: Arcandor stellt Insolvenzantrag
FTD: Wir haben die Insolvenz gemeistert Welt: Arcandor-Pleite erschüttert Post-Tochter DHL
Welt: Kommentar :  Insolvenz von Arcandor ist für Mitarbeiter besser FAZ: „Keine nachhaltige Perspektive“
BB: Arcandor geht in die Insolvenz – wie gehts nun weiter? SB: Die Pleite von Arcandor
WGN: Der Markt wird es richten Westropolis: Karstadt-Kollaps
MW: Quelle-Insolvenz trifft Bertelsmann Focus: Sanierer gibt Arcandor gute Chancen

Welt: Arcandor-Pleite erschüttert Post-Tochter DHL

Welt: Wer bei Arcandor verliert – und wer abkassiert

SZ: Eigentum vernichtet

Spon: Weltkrise Privat: Bei Karstadt besteht Verdunkelungsgefahr
HB: Wie Eick Arcandors Zukunft verspielte FAZ: Handel: Rewe im Ruhezustand
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Die aktuelle Übersicht des Interessengeflechts bei Arcandor ist hier  zu finden hier als Adobe Flash-Datei.

Hier der Erklärung des Vorstands von Arcandor im Original

Arcandor AG stellt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Essen

  • Karstadt Warenhaus GmbH, Primondo GmbH und Quelle GmbH stellen im Nachgang dazu ebenfalls Antrag auf Gläubigerschutz
  • Alle Geschäftsbetriebe laufen weiter
  • Thomas Cook Group, Spezialversender der Primondo-Gruppe und HSE 24 nicht von Insolvenz betroffen

Essen, 9. Juni 2009. Die Arcandor AG hat heute beim Amtsgericht Essen den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit eingereicht. Ziel des Verfahrens ist es, mit einem Insolvenzplan die begonnene Sanierung des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaften fortzusetzen und deren Fortbestand zu sichern. Im Nachgang zur Arcandor AG haben auch die Karstadt Warenhaus GmbH, die Primondo GmbH und die Quelle GmbH Gläubigerschutz beantragt. Vom Insolvenzverfahren werden die Thomas Cook Group Plc., die Spezialversender der Primondo-Gruppe sowie der Homeshopping-Sender HSE 24 unberührt bleiben.

Der Insolvenzantrag war erforderlich, nachdem die Anträge der Arcandor AG auf Staatsbürgschaft und auf Rettungsbeihilfe abgelehnt wurden und die vom interministeriellen Ausschuss geforderte Verbesserung des Antrags nicht erreichbar war. Damit bestand keine nachhaltige Finanzierungsperspektive mehr. Angesichts kurzfristig fällig werdender Darlehen in Höhe von 710 Millionen Euro droht zum 12. Juni 2009 die Zahlungsunfähigkeit.

Betroffen  sind insgesamt rund 43.000 Mitarbeiter des Arcandor-Konzerns in Deutschland. Die Gehälter der Beschäftigten sind für die Monate Juni, Juli und August gesichert. Sie werden durch die Bundesagentur für Arbeit als Insolvenzgeld gezahlt.

Im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens wird der Geschäftsbetrieb der operativen Gesellschaften in vollem Umfang aufrecht erhalten. Forderungen von Lieferanten für neue Warenlieferungen ab dem heutigen Tage werden im Rahmen der vereinbarten Zahlungskonditionen bedient. Sämtliche Kundenbestellungen im Versandhandel werden weiter ausgeführt. Die bestehenden Kundengarantien sind gültig und werden erfüllt. Auch das Rückgaberecht für Waren hat unverändert Bestand. Eventuelle Anzahlungen von Kunden bleiben bestehen und werden bei der Schlusszahlung angerechnet.

Dr. Karl-Gerhard Eick, Vorstandsvorsitzender der Arcandor AG: „Ich möchte mich ganz besonders bei unseren Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz in dem Ringen um eine positive Entscheidung für Arcandor bedanken. Wir werden auch im Rahmen des Insolvenzverfahrens darum kämpfen, möglichst viele Arbeitsplätze und Standorte zu erhalten sowie die wertvollen deutschen Traditionsmarken in eine gute Zukunft zu führen.“

Die Hauptaktionäre der Arcandor AG, das Bankhaus Sal. Oppenheim sowie der Pool Madeleine Schickedanz, bekennen sich unverändert zum Fortbestand des Unternehmens.

Über das weitere Vorgehen im Rahmen des Insolvenzeröffnungsverfahrens und die Berufung eines vorläufigen Insolvenzverwalters entscheidet das Amtsgericht Essen voraussichtlich am heutigen Tage. Über weitergehende Details können wir derzeit noch keine Auskunft geben. Sollte es dazu heute noch weitergehende Informationen geben, werden wir hierzu noch eine Presseinformation veröffentlichen.

Hier der Pressetext der ad-hoc-Meldung im Original

Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG Arcandor AG stellt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens

Essen, 9. Juni 2009. Die Arcandor AG hat heute beim Amtsgericht Essen den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit eingereicht. Im Nachgang wurde ebenfalls für die Karstadt Warenhaus GmbH, die Primondo GmbH und die Quelle GmbH der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Essen gestellt. Vom Insolvenzverfahren werden die Thomas Cook Group plc, die Primondo-Specialty Group GmbH mit ihren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sowie der Homeshopping-Sender HSE24 unberührt bleiben.

Der Vorstand

Nun ist es Zeit für Hintergrundinformationen zum Insolvenz- und Insolvenzplanverfahren.

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