Die Michael Jackson Ökonomie der Parteien

by Dirk Elsner on 30. Juli 2009

Fast hat es den Anschein, als habe sich Nils Minkmar vom Artikel des Blick Logs “Michael Jackson: Ein ökonomischer Nachruf” inspirieren lassen. Dieser Artikel lieferte eine Bestandsaufnahme der finanziellen Verhältnisse des Superstars oder besser der Spekulationen über seine Finanzen. Minkmar verwendet in dem Artikel Moonwalk ins Superwahljahr den Begriff Michael Jackson Ökonomie für die Überschätzung der finanziellen Möglichkeiten in den Wahlprogrammen der Parteien.

“Sucht man für unsere Art des Wirtschaftens einen Begriff, kommt man an der Popkultur nicht vorbei und könnte treffend feststellen: Die Menschheit ist dabei, die Entwicklungsstufe der Michael-Jackson-Ökonomie, den Moonwalk-Kapitalismus, zu vollenden. Niemand hat seine und unsere Art des heutigen Verzehrs künftiger Reichtümer besser beschrieben als Grace Rwaramba, die Nanny der drei Kinder des verstorbenen Stars.

Die Jackson-Ökonomie beruhte ihr zufolge auf Einkünften von mehreren Millionen Dollar jährlich, Rechte an den Produkten aus großen Tagen, denen aber Ausgaben in Höhe von zig Millionen gegenüberstanden. Und wenn deswegen die Sorgen wuchsen, so wuchs noch schneller die Illusion, die ganz großen Reichtümer würden bald wiederkehren: Die Songrechte der Beatles könnten veräußert werden, es werde ein Comeback geben mit einem erfolgreichen Album, dazu eine Welttournee. Und wenn es denn mal gelang, jemandem Geld als Vorschuss auf imaginierte Riesenerfolge aus dem Kreuz zu leiern, jenem Emir oder dieser Unterhaltungsfirma, dann war alles wieder gut.”

In der Folge schaut Minkmar genauer in die Wahlprogramme der Parteien für die Bundestagswahl und und sucht vergeblich nach Krisenanalysen und realitätsnahen Vorschlägen.

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