Nach den laschen Phrasen zur Begründung der Porsche-Übernahme durch VW verschrotten die bisherigen Aktionäre nun die Stammaktien. In 8 Börsentagen hat die Aktie etwa 110€ verloren.
Begründung gibt es im Handelsblatt oder direkt auf Manager Magazin Online zu lesen. Diese erklären den Verschrottungswahn allerdings nur unzureichend und lassen weiter viel Raum für Mutmaßungen.
Die beiden größten Fehler dieser Transaktion:
Der Sinn der Übernahme von Porsche wird nicht fundiert dargelegt und die Vereinbarungen zwischen VW, Porsche, deren Anteilseignern und der Qatar Investment Authority werden nicht erklärt bzw. gehen möglicherweise sogar zu Lasten der VW-Stammaktionäre.
VW hat es sich selbst zuzuschreiben, dass in den Medien über die Details der Vereinbarungen spekuliert wird und sich verunsicherte Aktionäre von dem Papier trennen. Sehr unprofessionell wie hier Vertrauen verspielt wird.
Die FTD fordert sogar ein Einschreiten der BaFin:
„Wer noch einen Beweis dafür brauchte, dass es bei der VW-Aktie nicht mit rechten Dingen zugeht, der muss nun überzeugt sein. … Hinter den heftigen Kursausschlägen steckt ein Skandal: Hier wissen einige Finanzmarktteilnehmer offenbar mehr als andere und machen mit ihrem Insiderwissen Geschäfte. Nur so sind die extremen Kursverläufe zu erklären. … Dass die Stammaktien irgendwann deutlich an Wert verlieren würden, war zwar absehbar. Schließlich war der Kurs durch den Übernahmekampf zwischen Porsche und VW lange kräftig aufgeblasen, weil in diesem Kampf nur Stimmrechte als Waffen zählten. Doch dass der Einbruch ausgerechnet jetzt und in diesem Ausmaß kam, sollte nicht nur die Anleger, sondern auch die Finanzaufsicht BaFin stutzig machen. … Das gilt umso mehr, als die aktuellen Turbulenzen der VW-Aktie nicht die ersten Hinweise auf eine asymmetrische Informationsverteilung sind.“
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