Wenn Blasen platzen: Vor 10 Jahren implodierte Dotcom

by Dirk Elsner on 11. März 2010

Am 10. März 2000 erreichte der US-Technologie-Index NASDAQ sein All-Time High mit 5045,62 Punkten. Damals rechneten viele “Experten” und “Analysten”, dass er Ende des Jahres 2000 die 6.000 Punkte Marke erreichen würde. Einen Tag später, also heute vor einem Jahr setzte die Abwärtsbewegung ein. Der Index schloss am Jahresende bei 2340,68 Punkten. Millionen Kapitalanlegern waren damals nicht nur in den USA, sondern auch in Europa verrückt geworden und glaubten, durch einen Spaziergang schnell reich werden zu können.

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Entwicklung des NASDAQ (Quelle Wall Street Journal)

Jason Zweig befasst sich im Wall Street Journal mit dem Platzen der High-Tech-Blase und fragt, was damals falsch lief in: When Bubble Burst: Companies Won, Investors Lost.

Aber nicht nur die US-Zeitung schaut auf den bei vielen noch nicht verblassten Hype um die Jahrtausendwende. So reflektiert etwa die Webseite der ARD in einen Textbeitrag unter dem Titel: Vor zehn Jahren platzte die Dotcom-Blase.

Das Börsennotizbuch erinnert ebenfalls an gern verdrängte Zeiten und wünscht Happy Aniversary.

In der FTD erzählen sieben Autoren ihre Dotcom-Geschichten über das eigene Startup, die steile Karriere, das schnelle Geld und die Verlockungen des Dotcom-Booms. Amüsant der Retrobericht von Christian Kirchner ebenfalls in der FTD: So werden Sie nächstes Mal reich sowie die Maskottchen des Neuen Marktes.

Klar blickt auch das Handelsblatt zurück auf die bunte Welt des Neuen Marktes. In einem weiteren Beitrag fragt Ulf Sommer, ob nach Internet-Euphorie und Immobilienwahn nun noch eine Liquiditätsblase platzt?

Ob eine Blase platzt, wissen wir leider erst hinterher. Das wird sich auch in der Zukunft nicht ändern.

Das Handelsblatt sah übrigens damals den Anstieg, wie die meisten Medien, wenig kritisch und schrieb noch am 8.3.2000:

„New Economy heißt auch Umdenken an der Börse. Es gilt nicht mehr: „Geht Butter, geht Käse“. Denn würde der Aktienmarkt im Pulk weiter nach oben schießen, dann wäre dies ein sicheres Symptom ungesunder Euphorie.“

Die Süddeutsche erinnert in ihrer Retrospektive an längst vergessene Namen untergegangener Helden dieser Zeit.

Nachtrag: Und heute morgen hörte ich, dass auch das DRadioWissen zurück geblickt und diesen Artikel  zitiert hat (ist hier nachzuhören). Die FTD hat außerdem das Protokoll einer legendären Talkshow ausgegraben.

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