Digitales Banking – Transformation oder Revolution?

by RalfKeuper on 8. November 2011

Noch nie, so scheint es, war das Geschäftsmodell der Banken so vielen Bedrohungen ausgesetzt wie heute. Trotzdem sind neue Anbieter in Deutschland bisher kaum über den Status eines Nischenanbieters hinaus gekommen. Bietet diese Entwicklung nun Anlass zur Sorge, verschlafen die Deutschen den technologischen Wandel oder gibt es vielleicht gute Gründe dafür, weshalb wir hierzulande – mit Ausnahme weniger Bereiche wie der Umwelttechnologie – eher zu den Nachzüglern als zu den Vorreitern zählen – insbesondere im Bankenbereich – und lässt sich daraus eine erste Einschätzung ableiten?

Ausgangssituation

Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells der Banken wurden in den letzten Jahren immer wieder laut. Berühmt geworden ist die Aussage von Bill Gates, wonach eine Zukunft ohne Banking sehr unwahrscheinlich, eine ohne Banken jedoch durchaus vorstellbar sei. Zu jenem Zeitpunkt waren die aktuellsten Herausforderungen noch gar nicht absehbar. Payment-Service-Provider, Soziale Netzwerke wie facebook und nicht zuletzt Google Wallet rütteln an dem Monopol der Banken in der Transaktionsabwicklung (http://bit.ly/t5FUZs & http://bit.ly/w0NyzA) Aber nicht nur das: P2P Kreditplattformen, neue Anbieter wie die die Fidor Bank, ebenso wie das Crowdfunding dringen in ein weiteres Geschäftsfeld der Banken vor. Wie die Beispiele Crowdfunding und Finpoint zeigen (http://bit.ly/p9NWPt), bleibt selbst die „Paradedisziplin“ der Banken, die Unternehmensfinanzierung, nicht verschont. Selbst das Szenario des „Bankless Banking“ nimmt immer konkretere Formen an (http://bit.ly/tx6OAN).

In der „App-Economy“ sind Filialen auf facebook längst keine Utopie mehr. Die Meldungen von Banken, die Dienstleistungen über Smartphone oder iPad anbieten, reißen nicht ab. Dabei reicht das Spektrum von der reinen Transaktionsabwicklung bis hin zu komplexen Beratungsprozessen (http://bit.ly/sukn2o). Insgesamt verdichten sich die Anzeichen dafür, dass das Mobile Banking in Zukunft der bevorzugte Kommunikations- und Transaktionskanal sein wird. Demgegenüber verlieren die Filialen weiter an Boden, ohne jedoch gänzlich überflüssig zu werden. Denn auch hier existieren bereits interessante Ansätze (http://natpo.st/lulvYV).

Rolle der Finanzintermediäre in der Wirtschaft

Trotz der genannten Entwicklungen auf gesellschaftlichem und technologischem Gebiet, hat man nicht den Eindruck, dass sich das Kundenverhalten in Deutschland gravierend geändert hat. Laut einer Umfrage vom Juli 2011 wollen die Deutschen auch künftig nicht auf ihre Filiale verzichten. (http://bit.ly/rxgbJp).

Die Beharrungstendenzen sollten also nicht unterschätzt werden, was zu der Frage führt, warum das Bankgeschäft auf den technologischen und gesellschaftlichen Wandel verzögert reagiert. Was hebt die Banken, oder allgemeiner formuliert, die Finanzintermediäre von den anderen Akteuren im Wirtschaftskeislauf ab bzw. was macht sie so besonders?

Folgende Funktionen von Banken wurden von H. Beck und A. Prinz identifiziert:

  • Sie helfen ihren Kunden, Kosten zu sparen,
  • Sie übernehmen den Vertrieb von Finanzdienstleistungen
  • Sie sorgen für einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage am Kapitalmarkt
  • Sie ermöglichen eine Fristentransformation von Anlagegeldern und
  • übernehmen Risiken von ihren Kunden

Oder ausführlicher:

 

„Ohne Finanzintermediäre wäre jeder darauf angewiesen, einen Partner zu finden, dessen Vorstellungen hinsichtlich der Fristigkeit sich exakt mit den eignen decken. Zur Fristentransformation benötigt eine Bank allerdings ein ausreichendes Finanzvolumen. … Banken haben sich darauf spezialisiert, Spargelder zu verwalten und Kredit zu vergeben, haben in diesem Geschäft Expertenwissen erworben und Reputation aufgebaut. Expertise und Reputation sind die wesentlichen Vermögenswerte eines Finanzintermediärs, die er benötigt, um erfolgreich im Geschäft zu bleiben. Diese Reputation und Expertise spiegeln sich zu einem wesentlichen Teil im Personal des Finanzintermediärs wider.“ (in: Beck, H./Prinz, A. (2000), Sind Banken die Verlierer des digitalen Zeitalters? – Zur Zukunft der Finanzintermediäre, Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen, 53. Jg., S. 1182-1191.)

Obwohl inzwischen mehr als zehn Jahre seit der Veröffentlichung des Beitrags vergangen sind und eine Finanzkrise hinter uns und die Staatsschuldenkrise in weiten Teilen wohl noch vor uns liegt, hat sich an dem Bild in der öffentlichen Wahrnehmung wenig geändert.
Noch immer vertrauen die meisten Kunden ihrer Bank vor Ort mehr, als einem neuen Anbieter. Gerade diese konservative Haltung hat Deutschland – bisher – vergleichsweise gut durch die vergangene und die jüngste Krise kommen lassen. Ähnlich verhält es sich mit der Schweiz und Österreich.
Irgendetwas müssen wir also richtig machen 😉

Ursachen der unterschiedliche Geschwindigkeiten bei der Verbreitung technologischer Innovationen

Eine der Ursachen für diese Haltung dürfte die herausragende Bedeutung der sog. Mittleren Technologien in Deutschland sein. (Vgl. dazu: „Technologieklassifikationen und –indikatoren“ von Kerstin Zimmermann, Wien & http://bit.ly/sT2vls) Im Vergleich dazu hat die Hochtechnologie hierzulande (noch) einen geringeren Stellenwert. Überhaupt scheint es sich hierbei um ein typisches deutsches Phänomen zu halten, dessen Wurzeln bis in die Zeit der Industrialisierung (und eigentlich noch weiter) zurückreichen. So kam der Engländer Arthur Shadwell im Jahr 1908 in seinem Vergleich der „Industrial Efficiency“ zwischen England, Deutschland und den USA zu dem Urteil:

„Die Deutschen sind langsam, zielbewusst, sorgfältig, methodisch und gründlich in ihrer Arbeit. Sie sind kein unternehmendes und abenteuerliches Volk, sie brauchen Zeit zum Nachdenken und Handeln. Aber sie haben eine unerreichte Fähigkeit darin, den richtigen Weg herauszufinden und ihn unbeirrt zu verfolgen“.

Etwa zur selben Zeit machte der Philosoph Rudolf Eucken, Vater des Nationalökonomen Walter Eucken, eine ähnliche Beobachtung:

„Wir sind oft weniger rasch wie die anderen Völker, und wir entschließen uns oft langsam, aber was wir ergriffen haben, das suchen wir bis zum Grunde durchzubilden und in Ganzes zu fassen; so kommen wir schließlich doch den anderen voran“

Freilich: Die Gefahr, durch historische Vergleiche in Stereotype abzugleiten bzw. diese zu befördern, ist nicht von der Hand zu weisen. Nur haben wir es hier mit einem sehr hartnäckigen Phänomen zu tun, für das sich auch heute noch Indizien finden lassen, gerade im ohnehin konservativen Bankgewerbe.

Im Gegensatz zu den USA und seiner ausgeprägten Start-Up-Kultur ist der deutsche Ansatz ein eher gemächlicher (http://bit.ly/pdwr8W). Erst wenn die Entwicklung in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, d.h. die Diffusion der technologischen Innovation den kritischen Punkt passiert hat, steht dem Erfolg nichts mehr im Wege – und die Arbeit an der Produktverfeinerung beginnt. (Einen sehr guten Überblick liefert die Abb. 7 „Determinanten der Entwicklung technischer Systeme“ auf Seite 46 von „Technikfolgen-Abschätzung und Diffusionsforschung“ http://bit.ly/t6h3jn) In gewisser Hinsicht kann daher von Deutschland als einem Imovator gesprochen werden, was keinesfalls abwertend gemeint ist (http://bit.ly/e1vRwM). Jedenfalls kann von einer Technologiefeindlichkeit in Deutschland, wenngleich dieser Vorwurf immer wieder und gerne erhoben wird, nicht die Rede sein.

Wer das Verarbeitungssystem hat, hat die Kunden

Wie auch immer. Schaut man sich nun die etablierten Banken in Deutschland näher an, stellt man fest, dass insbesondere bei den Genossenschaftsbanken und den Sparkassen einige Institute die Vorreiterrolle im Mobile bzw. Social Banking übernommen haben, wie z.B. die Sparkasse Witten oder die Volksbank Bühl, die beide neben einem twitter Account und einer facebook-Seite auch über ein eigenes Blog verfügen. Mit der Star Finanz ist die Sparkassenorganisation sogar mit einem eigenen Anbieter plattformunabhängiger Banking-Apps am Markt vertreten http://bit.ly/slJWXa & http://www.starmoney.de/index.php?id=mobile-banking-apps).

Die größte Herausforderung auf Seiten der IT bleibt jedoch die Integration der Apps mit ihrem Funktionsumfang in die bestehende Systemlandschaft, insbesondere mit Blick auf das Backend. Von einer isolierten Vorgehensweise ist dabei dringend abzuraten: #

„Zentral ist die Kunde-Bank-Interaktion und ausgehend davon geht es um die intelligente Interaktion nach hinten in die Backend-Systeme. Und wenn wir jetzt über Multikanal nachdenken, über Integration, dann besteht die Herausforderung gerade darin, sowohl horizontal zu integrieren, also über die Kanäle hinweg, als auch vertikal, also vom Front- zum Backoffice. Und wir betrachten ganz bewusst beide Aspekte der Integration, da ein Aspekt alleine nicht ausreicht. Warum sind Banken gescheitert, die unglaublich viel Geld in ein Backend-Renewal gesteckt haben? Sie haben festgestellt, dass das nicht auf die Frontends passt. Warum haben viele Banken so viel in neue Frontends investiert, ohne „hinten“ aufzuräumen? Weil sie die Komplexität der Integration nicht erkannt haben, weder geschäftlich noch technologisch.“  (Quelle: „Wir müssen Bank-IT-Anwendungen mehr vom Kunden her denken“ von Gerold Winter, Managing Director Deutsche Bank PBCIT)

Damit ist ein zentraler Punkt angesprochen, und zwar das Thema der „Sunk Costs“ (http://bit.ly/srAsoP & http://bit.ly/tj1BPn) bzw. „Transaktionsspezifischen Investitionen“ (http://bit.ly/sAd8Sv) , wie sie in den Banken vor allem durch die über Jahrzehnte gewachsene Systemlandschaft repräsentiert wird.

Mit Blick auf die Kosten und Risiken ist es verständlich, dass viele Banken das Thema Systemablösung oder Systemerneuerung vorsichtig angehen, was sie andererseits ngegenüber neuen Anbieter, die ohne Altlasten, quasi auf der grünen Wiese beginnen, in Verzug bringen kann.
Auch sonst gibt es gute Gründe dafür, weshalb Banken zurückhaltend auf Ansätze reagieren, die sie von den Altlasten befreien wollen. So schildert der Bankier H.J. Bär vom gleichnamigen schweizerischen Bankhaus, in seiner Biografie folgende Anekdote:

„Einen logistischen Zusammenschluss der Datenverarbeitung mit einer benachbarten Bank prüften wir erstmals 1989. Es zeigt sich, dass wir das überlegene Wertschriftenverarbeitungssystem hatten, ein Verdienst Paul Ernis. Das bewog schlussendlich unsere Nachbarn, es lieber weiter im Alleingang zu probieren. Wer das Verarbeitungssystem hat, hat die Kunden. Das ist der springende Punkt, der auch heute noch alle Privatbanken zögern lässt vor der Nutzung gemeinsamer Plattformen.“ (Quelle: http://bit.ly/vP3vro)

Oder wie es Hans-Ulrich Doerig in ähnlicher Weise aus Sicht einer Universalbank formuliert hat:

„Wer dank IT das Finanzprofil des Kunden >besitzt< und verfolgt, hat Zugang zu den besten und schnellsten Daten in bezug auf Kundenverhalten, Kundensegmente, Durchschnittzahlen, Branchen und Märkte. Moderne IT und geschickte Segmentierung ermöglichen es, dem Kunden und den Märkten nach ganz unterschiedlichen soziologischen Profilen >zuhören< zu können.” (in: Universalbank – Banktypus der Zukunft).

Deshalb sehe ich die aktuelle Euphorie für den Cloud-Ansatz skeptisch, zumal die Risiken bei der Datenhaltung nicht zu übersehen sind.

Aktuelle Entwicklungen und Ausblick

Die innovativsten Geschäftsmodelle im Mobile Banking kommen aktuell aus den USA und Finnland. In den USA ist vor allem Brett King, der mit dem Start seiner „Movenbank“ für Aufsehen gesorgt hat (http://bit.ly/v3nemd & http://bit.ly/pAGbT8). Ähnlich verhält es sich mit BankSimple (http://bit.ly/p1ZFio). Im Kern geht es darum, die Interaktion des Kunden mit der Bank über Social Media zum entscheidenden Punkt zu deklarieren. Demnach liegt die Zukunft der Banken im Front End – das Back End hat demgegenüber eine nur untergeordnete Bedeutung.

Einige Aspekte des „Neuen Zeitalters im Banking“ klingen, für unsere Ohren, recht ambitioniert:

„Am Ende des Tages sind Bargeld, Schecks, Plastikkarten, und Niederlassungen Elemente eines Bankensystems, das reif für die Digitalisierung ist. Je länger Sie sich selbst täuschen, dass dieser Übergang noch Jahre dauern wird und der Bankensektor viel Zeit zur Anpassung hat desto leichter wird es für BankSimple und andere, Ihr Mittagessen zu essen.“ http://bit.ly/p1ZFio).

Die Frage ist, abgesehen von den regulatorischen Hemmnissen und Unterschieden zwischen den Ländern, von den Mentalitäten ganz zu schweigen, ob es ausreicht die Zukunft des Banking fast ausschließlich technologisch zu interpretieren und auf die Kommunikationsebene zu verlagern. Sicherlich werden die neuen, „magischen Kanäle“ das Geschäftsmodell der Banken verändern. Wird es eine Transformation oder eine Revolution sein?

Hierzulande (ähnlich in der Schweiz und Österreich und wohl auch insgesamt Kontinentaleuropa) ist – zum jetzigen Zeitpunkt – eine Transformation, d.h. die langsame Adaption durch etablierte Anbieter, wahrscheinlicher. In den USA, Australien, den skandinavischen und nicht zuletzt in den afrikanischen Ländern erscheint dagegen eine Revolution des Bankwesens plausibler.

n i g e c u s November 8, 2011 um 20:14 Uhr

Schöner Artikel (mal wieder). Ich finde das Marketing- und IT/Organisation-Innovationen zumindestens von der Planung her klarer auseinandergehalten werden müssen.

So manche Marketinginnovation ist brechend simpel zu machen (z.B. Transparentere Gebührenstrukturen, Werbung auf Facebook Twitter etc., Starbucksähnliche Filialen, usw.), andere betreffen das Geschäftsmodell gravierender (z.B. „Customer Involvement“ bei der Bilanzaktiva wie bei der noa-Bank, Crowdfunding- und P2P-Kreditplattformen).

Ich will mich jetzt nicht in Kritik über Visionäre und funkelnde Marketingtypen ergießen. Das Problem ist, dass solche Typen oft nur oberflächiges Wissen über die Rolle von IT-Systemen für die Effizienz ihrer Organisation haben.

Wenn man Software für die Branche des Geldes macht, kann Pfusch in einen teuren Skandal enden und die Reputation ist dahin. Das sind die unterschätzten IT-Kosten:
– Selbst ein Heer mittelmäßiger Programmierer ist trotzdem teuer (irgendwer muss ja debuggen)
– Einen geeignten Softwarearchitekten bei Laune zu halten ist schwierig (einen zu finden so oder so)
– Wer Softwareentwicklung auslagert ist langfristig entweder tot oder ein Kosten-Opfer.

Das mit der „Systemlandschaft“ ist vollkommen korrekt. Die Software, die eine Bank am Leben hält ist eine Monster-Maschine, deren Anatomie nur wenige guten Architekten verstehen, deren Änderungen nur ein Heer von Programmierer in absehbarer vollbringen können. Und wenn irgendein „klassischer“ Manager diese Leute ausgelagert oder von Beginn an eingekauft hat, dann versteht diese Monster-Maschine kein Mensch auf der Gehaltsliste dieser Bank.

Vielleicht haben diese ganzen „klassischen“ Manager aus dem Bankengewerbe nie richtig kapiert, dass eine Dienstleistungsorganisation und ihr IT-System so ziemlich das Gleiche ist bzw. dass das IT-System die Organisation gestaltet und nicht umgekehrt. So ist es dann sehr nachteilhaft, wenn das hauseigene Peter-Prinzip dafür sorgt, dass diejenigen die in der Lage sind das IT-System zu verstehen und zu gestalten niemals (bzw. selten) im Vorstand landen bzw. entsprechende Entscheidungsbefugnisse bekommen.

Und eigentlich wird ja nicht viel von den Banken verlangt. Sie sollen doch lediglich sich lediglich den impliziten Wünschen, Verhalten, Gewohnheiten, Anforderungen ihrer Zielkunden anpassen. Das muss jedes Unternehmen im Kapitalismus machen egal aus welcher Branche (Das war schon immer so).

RalfKeuper November 10, 2011 um 10:01 Uhr

Danke für den Kommentar. Der Hinweis auf die enge, fast schon symbiotische Beziehung zwischen der IT und der Organisation ist sehr wichtig, insbesondere für Banken. Erstaunlicherweise kommt dieser Punkt in vielen Analysen zu kurz. Dabei ist der Stellenwert der IT für Banken ungleich höher, als im produzierenden Gewerbe, ja selbst im Handel:

„Der Stellenwert der Informatik wird deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, wie der Fertigungsprozess in Kreditinstituten aussieht. Dieser besteht typischerweise aus den vier Subprozessen Akquisition, Vereinbarung von Geschäften, Abwicklung von Geschäften und Bereitstellung von Informationen. Während der erste Subprozess der Herstellung der Leistungsbereitschaft zuzuordnen ist, dienen die folgenden drei Subprozesse der Endkombination der Bankleistungen. Jeder dieser Subprozesse wird – in unterschiedlichem Ausmaß – durch Informationssysteme unterstützt. … Der Fertigungsprozess einer Bank besteht also im wesentlichen aus der Verarbeitung von Informationen. Auch in Bankprodukt ist, als Ergebnis der Fertigungsprozesses, nicht anderes als Information. Über die Qualität der gelieferten Information und den Komfort des Zugangs zu dieser Information differenziert sich die Bank im Wettbewerb. Banken sind damit selbst Informationsverarbeiter und damit Teilnehmer in einer Schlüsselindustrie mit einem enormen Wertschöpfungspotential in einem innovativen Zukunftsmarkt. Die Informatik stellt das Nervensystem des Bankgeschäfts dar.“ (Jürgen Moormann „Die Industrialisierung des Bankgeschäfts“ in: „Informationstechnologie in Banken“ hrsg. von Raphael Rebstock u.a.)

Allgemeiner,auf Organisationen an sich, hat das Jeffrey Sampler beschrieben:

„First, IT possesses an objective set of rules and resources that both enhances and constraints the roles of workers within organizations. At the same time, because IT alters the roles and social fabric of work, it possesses a unique cultural-specific component. Thus, the interaction between these dual roles for IT will determine how IT is used and viewed within organizations. …
Indeed, the fundamental assumption of much of the previous research has been that IT alters the organizational structure, the idea that IT and organizational structures are separate entities. Increasingly, this argument is invalid – IT is becoming the organizations structure, because it is increasingly the principal source of information transmission. This is especially true in many of the new organizational forms that are evolving – networked organizations and virtual corporations. In these arrangemements IT is often the enabler that allows them to exist. Without IT´s capability to remove time and distance barriers in a cost-effective manner such arrangements would not be viable. Thus, the critical agenda for researchers an practioners is to begin exploring where and how IT and organizational structure are the same and where they differ, rather than assuming that they are separate.“ („Exploring the Relationship Between Technology and Organizational Structure“ in: „Information. The Organizational Dimension“ edited by Michael J. Earl)

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