Können die „Starken Zahlen vom Arbeitsmarkt“ das Konjunkturbild aufhellen?

by Dirk Elsner on 28. August 2008

Das Bundesagentur für Arbeit hat heute die neuen Arbeitslosenstatistiken veröffentlicht. Der Rückgang der Zahl der Arbeitslosen um 40.000 auf 3,2 Mio. Arbeitslose ist nach Angaben des Handelsblattes deutlicher höher ausgefallen als erwartet. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte aus Antworten befragter Analysten einen Rückgang um etwa 10 000 prognostiziert.

Nach Aussage von Frank-Jürgen Weise, dem Chef der Bundesagentur für Arbeit, halte die positive Grundtendenz am Arbeitsmarkt an. Der Arbeitsmarkt zeige sich von der Abschwächung der konjunkturellen Dynamik unbeeindruckt.

Ob sich damit das Konjunkturbild aufhellen kann ist zweifelhaft. Der Arbeitsmarkt gilt bekanntlich als konjunkturellen Spätindikator. Klar ist, dass Unternehmen in der Praxis nicht wegen ein paar düsterer Wolken am Konjunkturhorizont sofort ihre Personaldisposition ändern können. Mitarbeiter werden nicht auf Vorrat eingestellt sondern erst dann, wenn alle vorhandenen personellen Ressourcen ausgereizt sind. Eine schneller Einstellungsstop hätte dann auf die Auftragsabarbeitung in den Unternehmen negative Folgen.

Es ist allerdings zu erwarten, dass in den kommenden Monaten wieder verstärkt die Controller in den Unternehmen den Takt vorgeben werden und für das eine oder andere Projekt, das in der Euphorie der Jahreswende gestartet wurde, die Tonlage auf Moll umstellen.

Die Börse hat zumindest heute Vormittag die positive Überraschung vom Arbeitsmarkt mit Kurssteigerungen begrüßt.

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