Entspannung bei Bankenrisiken: viele Credit Spreads rückläufig nach dem Rettungwochenende

by Dirk Elsner on 14. Oktober 2008

Der Deutsche Derivate Verband hat heute aktuelle Credit Spreads von nationalen und internationalen Banken veröffentlicht. Die Übersicht zeigt nach dem „Hilfspaketwochenende“ teilweise eine deutliche Entspannung der „Versicherungsprämien“ im Vergleich zum vergangenen Freitag. Es sind aber auch Risikoerhöhungen darunter. Die Credit Spreads auf Basis von Credit Default Swaps sind das eigentliche Fieberthermometer für die Finanzkrise. Ein Rückgang der Spreads signalisiert ein geringeres Ausfallrisiko der Institute.

Den stärksten Prämienrückgang hat nach der Aufstellung die Royal Bank of Scotland (RBS) zu verzeichnen. Hier ermäßigte sich die Prämie um 51,51% auf 94,57 Basispunkte. Die Basispunkte geben die Kosten eines Credit Default Swaps mit einer Laufzeit von fünf Jahren an. Ein Spread in Höhe von 94,57 Punkte bedeutet danach, dass die Verbindlichkeiten der RBS mit einem Aufschlag von 0,9457% im Vergleich zu einem risikofreien Darlehen versehen werden.

Die geringste Prämie ist für Verbindlichkeiten der BNP Paribas fällig (54,44 Punkte bei einem Rückgang um 16,25%). Die höchste Prämie zahlt Goldman Sachs mit 491 Punkte, wobei hier nur die Prämie vom vergangenen Freitag angegeben werden konnte.

Unter den deutschen Instituten steht die Dresdner Bank am besten da (69,64, -28,76%). Noch besser könnte die DZ-Bank darstehen, allerdings sind für die Spitzengenossen keine aktuellen Preise verfügbar. Die HSH- Nordbank zu versichern ist am teuersten (304,06, -0,29%). Die Versicherung für die Bayerische Landesbank ist übrigens nach dem Wochenende deutlich teurer geworden (86,25, +20,38%).

Die Aufstellung enthält insgesamt nur 33 Institute. Es fehlen viele große Adressen, so dass eine umfassende Aussage zur Entspannung auf Basis dieser Information mit Vorsicht zu genießen ist. Der Deutsche Derivate Verband hat die Quellen und die Aktualität soweit wie möglich angegeben. Überprüfen kann ich das mit meinen Mitteln leider nicht. Ich wünsche mir daher weiter eine Quelle, die unabhängig und regelmäßig die aktuellen Spreads auf umfassender Basis veröffentlicht.

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