Gnadenlose Abrechnung mit Hedgefonds bei Spiegel Online

by Dirk Elsner on 31. Oktober 2008

heutiger Ausriss aus Spiegel Online

Heutiger Ausriss aus Spiegel Online

Stefan Kunz rechnet heute in Spiegel Online gnadenlos mit Hedgefonds ab. Der Beitrag liest sich gut, pauschalisiert aber heftig. Dadurch lässt er auch jede Differenzierung vermissen und preist die Lächerlichkeit der „Könige der Kapitalanlage“, die sich in dieser Woche einen gewaltigen „Zacken aus der Krone gebrochen“ haben, weil sie ein „Autobauer aus der Provinz gelackmeiert“ hat.

Sicher ist richtig, einige Hedgefondsmanager als „relativ talentfrei“ zu bezeichnen. Dafür tummeln sich tatsächlich zu viele Laien auf dem Markt, die aber immerhin eines gut können: sich und ihre Fonds gut verkaufen.

Dennoch ist mir die Darstellung zu einfach. Die Kapitalmärkte brauchen Institutionen und Anleger, die bereit sind, Risiko zu übernehmen. Andernfalls würde der Kapitalmarkt nicht (aktuell müsste man sagen: noch weniger) funktionieren. Und die Übernahme von Risiken beinhaltet grundsätzlich auch die Möglichkeit von Verlusten. Dies ist auch den Leuten klar, die Hedgefonds ihr Geld anvertrauen. Wer dort seinen Notcent hingibt verdient kein Mitleid.

Wer in dieser Weise Menschen und Institutionen verurteilt, die bereit sind Risiken einzugehen, möchte im Prinzip eine risikofreie und damit langweilige Gesellschaft. Dann kann auch keiner, der etwas wagt, sich zum Affen machen. Auch mir gefällt nicht das Verhalten aller Hedgefonds, ich habe aber großen Respekt vor allen Institutionen und Menschen, die bereit sind, Risiken einzugehen.

Zum tieferen Hintergrund zu Hedgefonds kann ich diesen Artikel anbieten.

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