Bund zockt mit Commerzbank Aktien und könnte 8 Mrd. Euro gewinnen

by Dirk Elsner on 9. Januar 2009

Kursverlauf der Aktie der Commerzbank

Kursverlauf der Aktie der Commerzbank

Das könnte für Deutschland ein gutes Geschäft werden. 295 Millionen Aktien wird der Bund kaufen für 1,45 Mrd. Euro. 6 € zahlt Peer Steinbrück pro Stück.

Jetzt kann man ein wenig mit Zahlen spielen. Erreicht die Aktie wieder ihren Höchstkurs aus dem Jahre 2000 mit 44 €, dann könnte der Bund über 10 Mrd. Euro beim Verkauf einstreichen und einen Gewinn von 9 Mrd. € machen.

Skeptiker und Pessimisten werden das für unrealistisch halten. Und in der Tat wird dieser Blog wahrscheinlich nicht mehr existieren, wenn dieses Kursniveau erreicht ist. Ich sage aber voraus, das wird in den nächsten 10 Jahren passieren. Und zwar spätestens dann, wenn die Commerzbank die Fusion mit der Dresdner Bank verdaut hat.

Und auch über den nächsten Deal spekuliert Investors Inside und denkt dabei an die Deutsche Bank.

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Und hier der Text der Pflichtmitteilung:

– Zusätzliches Eigenkapital in Höhe von 10 Milliarden Euro – Kernkapitalquote der neuen Bank bei etwa 10 Prozent – Bund mit 25 Prozent plus eine Aktie Großaktionär der neuen Commerzbank – Übernahme der Dresdner Bank kurz vor dem Abschluss – Allianz stärkt Kapitalausstattung der Dresdner Bank um 1,45 Milliarden Euro Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin), die Allianz und die Commerzbank beabsichtigen, das Eigenkapital von Dresdner Bank und Commerzbank zu stärken. Durch die geplanten Kapitalmaßnahmen wird die neue Commerzbank eine Kernkapitalquote (Tier 1) von etwa 10 % erreichen. Damit soll das neue Institut angesichts der verschärften Finanzkrise die erheblich gestiegenen Anforderungen an die Kapitalausstattung von Banken erfüllen. Der SoFFin beabsichtigt, der neuen Commerzbank zusätzlich Eigenkapital in Höhe von 10 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Dies erfolgt durch die Emission von rund 295 Millionen Stück Stammaktien und durch eine stille Einlage in Höhe von ca. 8,2 Milliarden Euro. Als Preis pro Aktie wurden 6 Euro vereinbart. Nach der Transaktion hält der Bund 25 % plus eine Aktie an der neuen Commerzbank. Die Konditionen der stillen Einlage orientieren sich an jenen, die der Commerzbank im Dezember gewährt wurden. Die Bundesregierung klärt mit der EU-Kommission die beihilferechtlichen Details. Zusätzlich ist beabsichtigt, dass die Allianz mit Vollzug der Übernahme die Kapitalausstattung der Dresdner Bank stärkt. Dies erfolgt durch die Übernahme von verbrieften Wertpapieren (Collateralized Debt Obligations) im Nominalwert von 2 Milliarden Euro für einen Kaufpreis von 1,1 Milliarden Euro. Auf Basis von Basel II ergibt sich daraus für die neue Commerzbank eine Entlastung risikogewichteter Aktiva von 17,5 Milliarden Euro und damit eine Freisetzung von Eigenkapital in Höhe von 700 Millionen Euro. Weiterhin wird die Allianz eine stille Einlage in Höhe von 750 Millionen Euro zeichnen. Damit steht die Übernahme der Dresdner Bank kurz vor dem Abschluss. Die beabsichtigten Maßnahmen erfolgen vorbehaltlich der notwendigen Gremienbeschlüsse. Commerzbank AG Pressestelle Telefon +49 69 1 36-2 28 30 pressestelle@commerzbank.com 08.01.2009 Finanznachrichten übermittelt durch die DGAP

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Matthias Pleye Januar 18, 2009 um 13:11 Uhr

Mann kann es auch ganz anders sehen. Wie absurd das Handeln des Bundes finanziell in dieser Angelegenheit ist, habe ich hier versucht darzustellen: http://www.gedankenpflug.com/article-26898319.html

Jan Januar 9, 2009 um 02:03 Uhr

Ich sehe das ähnlich – die Commerzbank wird es überleben und der Steuerzahler am Ende doppelt, d.h. durch Zinseinnahmen und Aktienkursgewinne, belohnt. Auch wenn es merkwürdig erscheint, so muss man der Bundesregierung fast so etwas wie Weitsicht weit über die Legislaturperiode hinaus bescheinigen.
http://www.kurz-nachgedacht.de/bankenkrise/commerzbank-unter-staatlicher-kontrolle/

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