Gestern noch hatte der Blick Log in einem Beitrag gefragt, wie lange Herr Ackermann noch hinter dem staatlichen Rettungsboot hinter herschwimmen will. Ich hatte den alten Fuchs wirklich unterschätzt. Der Weg, den er jetzt mit der Deutschen Bank gehen will, ist ja aus seiner Sicht der ideale Kniff. Er steigt nicht zu der unbequemen SoFFin ins Boot, sondern holt sich die Rettungsyacht der Deutschen Post. Hut ab.
Nach Handelsblatt-Informationen erhält die Post einen Teil des Kaufpreises für die Postbank in neuen Aktien der Deutschen Bank und wird so Anteilseigner „im hohen einstelligen Prozentbereich“ (bis zu 10%) des größten deutschen Kreditinstituts. Dadurch vermeidet das Institut eine Absenkung der Kernkapitalquote auf unter 10%. Ohne dieses „Durchtauschen“ wäre das Kernkapital durch den Postbankkauf um 0,6% gefallen.
Kurz mal rechnen: Die Deutsche Bank hat 570 Mio. Aktien im Umlauf.Wenn die Post nach der Kapitalerhöhung 10% der Aktien halten soll, dann erwirbt sie etwa 63,4 Mio. Aktien. Bei einem heutigen Kurs von 24,27 € errechnet sich aus der Transaktion (genau Bezugspreis ist noch nicht bekannt) eine Kapitalerhöhung von etwa 1,5 Mrd. €.
Nun noch den indirekten Anteil des Bundes berechnen. Post gehört zu 1/3 der KfW, die wiederum zu 80% dem Bund und zu 20% den Ländern gehört. Daraus errechnet sich dann ein Bundesanteil von etwa 410 Mio. € und ein Länderanteil von etwa 100 Mio. €.
Nur böse Zungen würden jetzt behaupten, es handele sich dabei um eine Teilverstaatlichung.
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Dann bin ich wohl eben diese böse Zunge, die pöbelnderweise genau diese Verstaatlichung bennent 🙂
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