Der Blick Log sieht sich zwar nicht als Börsenblog, dennoch erfreue auch ich mich beim Überschreiten “psychologisch bedeutsamer” Marken, vor allem wenn der Chart nach Norden zeigt. Im Sinne der Effizienzmarkttheorie dürfte es zwar keine psychologischen Marken geben. Wir haben aber in den letzten Jahren gelernt, dass die Märkte alles andere als effizient sind und Anleger und Investoren einer Herde gleichend in eine Richtung marschieren ohne dies stets fundamental zu hinterfragen.
Nach diesem Mini-Disclaimer freue ich mich über das Erreichen von zwei Marken, die die Börsen den Anlegern ins Osternest legen. Im DAX ist die 4.500 und im Dow Jones die 8.000 geknackt (zumindest zeitweise). Der noch Anfang dieser Woche wieder aufkeimende Pessimismus hat sich nicht durchgesetzt. Ob es letztlich an weiter aufhellenden Konjunkturmeldungen oder anderen Daten liegt, werden die Börsenkommentatoren uns in den nächsten Stunden und Tagen verraten. Jedenfalls hat sogar das Handelsblatt erstmals seit Monaten die verstaubte Vokabel “Erholung” für eine Überschrift auf seiner Titelseite (siehe Ausriss) wieder entdeckt. Allein dafür hätte es schon einen eigenen Beitrag geben können:
- Ausriss Homepage Handelsblatt am 9.4.09
Erfreuliches gibt es offenbar aus der Bankbranche zu berichten: “Erholung im Handelsgeschäft, besserer Kapitalmarktzugang – die Bankenbranche sendet derzeit wieder zaghaft positive Signale. Vor allem die geringeren Abschreibungen auf Immobilienkredite entlasten die Bankbilanzen.” Was uns das Handelsblatt noch verschweigt ist, dass die Institute wohl auch weniger auf ihre toxischen Papiere abschreiben mussten (oder vielleicht sogar zugeschrieben haben). Mich freut das, weil ich mit meinem Mitte Januar verfassten Beitrag “Warum die angekündigten Horrorabschlüsse der Banken uns nicht schrecken sollten” vorläufig zumindest recht behalte. Nur leider profitiere ich davon nicht, weil mich bisher weder ein Finanzdienstleister als Beratungsguru engagiert hat, noch ich eine entsprechende Handelsstrategie darauf aufgebaut habe. Ist aber egal, denn ich verabschiede mich mit diesen freundlichen Meldungen gern in das lange Osterwochenende. Zeit für neue Ernüchterungen haben wir anschließend noch genug.
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