Grippewelle in Mexiko, Netzwerke und Theorie der Superspreader

by Dirk Elsner on 26. April 2009

Nur ganz kurz: Die Berichte über die sich ausbreitende Grippewelle in Mexiko haben mich erinnert an den Hype um SARS und Netzwerkmodelle, die auch in der Ökonomie Anwendung finden. Dazu fand ich einen Artikel in Spiegel Wissen über Forscher, die die Ausbreitung von Krankheiten untersuchen. Gefunden wurde, dass nicht alle Menschen Krankheiten gleich schnell übertragen . Je größer die individuellen Unterschiede sind, umso entscheidender ist die Rolle sogenannter Superspreader, die besonders viele andere anstecken. Sie sind der Schlüssel, um Epidemien zu verhindern. Weiter ist in dem Artikel zu lesen:

„Netzwerk-Forscher interessieren sich besonders für jene Knoten, die überdurchschnittlich viele Verbindungen zu anderen Punkten haben. An diesen Hubs, auch Superspreader genannt, entscheidet sich, ob beispielsweise Informationen schnell verbreitet werden oder nicht. Marketingexperten versuchen beispielsweise, gezielt nur diese intellektuellen Leithammel anzusprechen, um ihre Botschaften effizient zu verbreiten.“

Mit Hilfe der Netzwerktheorie sollen Epidemien bekämpfen werden können, war schon 2004 in der Zeit zu lesen. Außerdem wird sie in der Unternehmensberatung eingesetzt. Vermutlich werden wir in den nächsten Tagen mehr darüber hören und lesen, denn die Schlagzeilen könnten schon bald hysterische Züge erhalten.

Mehr dazu

Spon: Tödliches Virus: WHO warnt vor Schweinegrippe-Pandemie

Spon: Superspreader machen Krankheit zur Epidemie

FAZ: Mexiko-Virus alarmiert Behörden weltweit

Zeit: Netze – Ziemlich verknotet


Comments on this entry are closed.

Previous post:

Next post: