Blicke auf ausgewählte Schlagzeilen: Wirtschaft, Konjunktur und (Geld-)Politik

by Dirk Elsner on 2. Juli 2009

FAZ: Die Rezession nähert sich dem Tiefpunkt: Mehr als ein Jahr dauert der Abschwung schon. Im Frühjahr ist die deutsche Wirtschaft auf ein sehr niedriges Niveau gefallen. Nun wächst die Hoffnung auf eine Bodenbildung. Doch bergauf wird es erst gehen, wenn der Exportmotor wieder anspringt. Das zeigt der jüngste F.A.Z.-Konjunkturbericht.

FTD: US-Wirtschaft steht vor Rezessionsende: In den USA mehren sich die Anzeichen für ein unmittelbar bevorstehendes Ende der schärfsten Rezession seit Jahrzehnten. Nach der jüngsten Umfrage unter Einkaufsmanagern ist die Industrie in den vergangenen Wochen nur noch leicht geschrumpft.

Zeit: Wie geht’s Deutschland?  Die Vermögen sind ungleich verteilt: Der Besitz der Ostdeutschen schrumpft, weil ihre Häuser an Wert verlieren und viele arbeitslos sind. Die Altersarmut dürfte zunehmen

HB: Fed könnte jahrelangen Nullzins anpeilen: In den USA können die Zinsen nach Einschätzung eines führenden Mitglieds der Notenbank noch jahrelang nahe Null liegen. Experten sehen die Ankündigung mit großer Skepsis. Sie erwarteb erste Zinserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte 2010.

Konjunktur – Euro-Zone: Industrie bremst freien Fall: Die Rezession in der Industrie der Euro-Zone hat im Juni den vierten Monat in Folge an Schärfe verloren. Auch deutschen Unternehmen geht es besser. Sie senkten zwar ihr Produktion erneut kräftig, setzten aber ihre Erholung weiter fort.

Alphaville: Data give signs of global recovery: The global downturn appeared close to a bottom on Wednesday after manufacturing figures from across the world suggested that recession in all big economies was receding. The news comes after nine months of sharp contraction in global manufacturing output and a dramatic plunge in world trade.

RMRG:  Baseler Ausschuss erteilt Basel III-Regelwerk klare Absage – Bundesbank kritisiert Arbeit des Gremiums : Im Rahmen der Jahreskonferenz der British Bankers Association (BBA) erteilte Jose Maria Roldan, Vorsitzender der Standards Implementation Group des Baseler Ausschusses, Forderungen nach einem neuen Eigenkapitalregelwerk „Basel III“ eine deutliche Absage.

WF: Ordnungsökonomik ist Institutionenökonomik  Der gegenwärtige Ökonomenstreit: Die medial ausgetragene Ökonomen-Kontroverse „Ordnungspolitik versus formal-theoretische Ökonomik“ ist so, wie sie in den letzten Wochen aufgebrochen ist, nicht sehr zielführend. Sie erscheint als eine künstlich erzeugte Blase und entspricht im Übrigen nicht dem wettbewerbsorientierten Postulat der Methodenvielfalt. Auch der Vorwurf gegen deutsche ordnungspolitisch orientierte Ökonomen, …

HB: Kalifornien steht vor dem Offenbarungseid: Wirklich glänzen konnte der „Golden State“ in jüngerer Vergangenheit ökonomisch nicht mehr. Dabei wäre Kalifornien, für sich allein betrachtet, die achtgrößte Volkswirtschaft des Planeten. Doch der Bundesstaat stöhnt unter einer einmaligen Schuldenlast, sogar die Insolvenz droht. Das Schicksal des Westküstenstaats – kein Einzelfall. Siehe dazu auch CR: California IOU Update 

FTD: Abfärbender Erfolg – Pekings Stärke steckt Tigerstaaten an: Asien lässt als erste Region die weltweite Wirtschaftskrise hinter sich. Vor allem Ostasien und Südostasien profitieren seit Monaten von der regen Nachfrage aus China, was sich mittlerweile in den Exportstatistiken niederschlägt.

Zeit: Goodbye, Dubai:  Der Aufstieg des Emirats war gigantisch. Sein Abstieg ist es auch: Die globale Geldelite flieht aus ihrer einstigen Traumstadt. Megalopolis am Golf macht Pause.

Egghat: Die schlechtesten Schuldner der Welt sind: OK, nur Staaten, bei Firmen gibt es sicherlich noch schlechtere wie GM am Tag vor der Pleite, das der Credit Default Swap 95 (von maximal 100) UPFRONT kostete. Man musste also direkt am ersten Tag der Versicherung 95% des Nennwerts an die Versicherung überweisen (und nicht erst im Laufe des Jahres in Raten bezahlen).

Egghat: Die besten Schuldner der Welt sind: Berechnet wird die Liste aus den Preisen für Credit Default Swaps, aus denen man wiederum rückwärts die Ausfallwahrscheinlichkeit errechnen kann. Diese sehen für einen 5-Jahres-Zeitraum wie folgt aus:

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