Man muss lange scrollen in dem aktuellen Konjunkturbericht des Bundesverbandes Deutscher Banken, um diese Stelle zu finden:
“In den kommenden Monaten droht als Nachwirkung der Rezession die Zahl der Insolvenzen vor allem kleinerer und mittlerer Unternehmen weiter zu steigen. Die deswegen notwendige Risikovorsorge und der aus Insolvenzen resultierende Abschreibungsbedarf werden die Bankbilanzen ebenso belasten, wie die drohenden Herabstufungen der Qualität des Kreditbestands der Banken. Damit möglicherweise verbundene Engpässe bei der Kreditvergabe sind nicht auszuschließen. Das Risiko solcher Finanzierungsprobleme kann allerdings spürbar reduziert werden, wenn die für die Wirtschaft bereitgestellten Kredit- und Bürgschaftsprogramme leichtgängiger gemacht würden als bisher und eine nachhaltige Wiederbelebung des Verbriefungsmarktes gelänge.” Unterstreichung durch Blick Log.
Für Banken, die bisher keiner Kreditklemme gesehen haben, ist diese Formulierung schon sehr erstaunlich. Sie ließe sich auch anders übersetzen: Es brennt richtig an der Kreditfront. Das ist jedenfalls der Eindruck in der Unternehmenspraxis.
Der Bankenverband hält es außerdem für erforderlich, den Zugang zu den KfW-Mitteln zu vereinfachen und die Antragsabläufe zwischen Hausbanken und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), über die die Abwicklung läuft, zu vereinfachen und zu standardisieren. Zudem sollten sich nach BdB-Ansicht die Informationspflichten als Voraussetzung einer Haftungsfreistellung an der Höhe der beantragten Haftungsfreistellung orientieren. Bislang gelten einheitliche Informationspflichten, egal ob eine Haftungsfreistellung zu 50% oder 90% angestrebt wird. Außerdem soll die KfW den Banken wieder Globaldarlehen gewähren, damit die Banken flexibler in ihren Finanzaktivitäten agieren könnten. (Quelle Focus).
Mich wundert es, dass diese Einsichten jetzt erst kommen. Bekannt sind sie schon lange (siehe dazu “Wie Unternehmen, Banken und Regierung das KfW-Kreditprogramm zum Laufen bringen können” vom 6.5.09). Oder auch hier: So sieht die wirkliche Praxis der Staatsbürgschaften aus.
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